Österreicher müssen am „H“-Stil arbeiten
Ex-Kombinierer Mario Stecher lenkt nun als sportlicher Leiter die ÖSV-Geschicke.
Gestern reisten Österreichs Skispringer zum WeltcupAuftakt nach Wisla (Polen). Am Samstag steht ein Teamspringen am Programm, am Sonntag der Einzelbewerb. Mit dabei: der neue sportliche Leiter Mario Stecher, der sich der Schwere der Aufgabe bewusst ist. Erstmals seit 2001 blieben die Springer ohne Weltcupsieg. „Mit den immer kürzer werdenden Skiern und Anzügen, bei denen von vielen Nationen das Maximum herausgeholt wird, wurde eine exakte Technik immer wichtiger. Im letzten Jahr wurde es augenscheinlich, dass wir da nicht mehr mit den Besten mithalten konnten.“
Immer mehr in den Mittelpunkt rückt der neue „H“-Stil. Stecher klärt auf: „Es geht vereinfacht darum, dass die SkiEnden nach dem Absprung nicht mehr zusammenschlagen. Natürlich ist man deshalb hinten ein bisserl breiter, für mich ist das aber immer noch ein V-Stil. Wir haben gesehen, dass Österreich den Fokus sehr stark Richtung Absprung legt, die Verbindung hinaus in die so wichtige Flugphase jedoch immer etwas zu kurz kommt. In diesem Punkt haben zuletzt andere Nationen ihre Hausaufgaben besser als wir erledigt.“
bei den Springern muss an den Schrauben gedreht werden: „Kurzfristig geht im Ausdauersport gar nix. In der Kombination, speziell im Langlauf, gilt es, einen Weg zu finden, dass man wieder mehr Umfang in der richtigen Belastungszone trainiert. Wir waren immer wieder mal gut, haben es aber nicht geschafft, das über längere Zeit durchzuhalten. Und das zeigt mir, dass im Grundlagenbereich Reserven da sind. Da müssen wir nachjustieren, das muss sich langfristig vom Nachwuchs weg entwickeln, bis wir wieder einmal einen Olympiasieger haben.“