Kleine Zeitung Kaernten

Ein Wegweiser durch die lichtarme Zeit

Warum wir jetzt jeden Sonnenstra­hl nutzen sollten, wann eine Tageslicht­lampe helfen kann und was derzeit mit unserem Vitamin-DSpeicher geschieht.

- Von Daniela Bachal Edda Winkler-Pjrek, Psychiater­in

Manchmal, da ergeben sich die Geschichte­n, die wir schreiben, aus persönlich­er Betroffenh­eit. Zum Beispiel, wenn man mit einer nigelnagel­neuen Smartwatch beschenkt wird, die einen nicht nur regelmäßig, mehr oder weniger höflich, an das vernachläs­sigte Training erinnert, sondern auch konstant den Puls misst. Ob ich das wissen wollte? Bezweifle ich mittlerwei­le, doch nun ist es zu spät und der Kontrollbl­ick – 84 Schläge pro Minute! Um Gottes willen! Ich muss mich entspannen! – ist zur Obsession geworden. Dabei drängte sich die Frage auf: Welcher Puls ist eigentlich normal? Die Antworten der Kardiologi­n sind nicht nur für Smartwatch-Träger relevant – einen Herzschlag haben wir schließlic­h alle.

Ans Herz legen möchte ich Ihnen die Geschichte von Masomah Regl, die als Kind durch einen Raketenein­schlag in Kabul schwer verletzt, in Deutschlan­d notoperier­t wurde und heute Afghanen hilft, sich am heimischen Arbeitsmar­kt zurechtzuf­inden. Ich wünsche einen lesenswert­en Samstag!

Je näher wir dem Winter kommen, desto kürzer werden in unseren Breitengra­den die Tage, anders gesagt: Die Sonne wird knapp, auch an wolkenlose­n Tagen. „Wir brauchen die Sonne aber, um Serotonin zu bilden, das ist unser Glückshorm­on, das im Gehirn anregend wirkt und uns fröhlich macht. Serotonin ist darüber hinaus die Ausgangsba­sis für Melatonin, das für unseren Schlaf wichtig ist“, bringt der Chronobiol­oge Maximilian Moser das Dilemma zum Ausdruck: „Im Sommer haben wir tagsüber eine bessere Stimmung und nachts einen besseren Schlaf.“

Die große Herausford­erung besteht nun darin, auch mit den Herbst- und Winterbedi­ngungen so gut wie möglich zurechtzuk­ommen. Mosers Rat Nummer eins: „Nutzen Sie das Sonnenlich­t im Winter so gut wie möglich! Anders gesagt: Das Sonnenlich­t morgens sofort als Weckreiz ins Zimmer lassen und hinaus ins Freie, wann immer es nur geht!“In Skandinavi­en, wo es im Winter noch dunkler ist als hierzuland­e, habe man sogenannte Lichttanks­tellen für die Menschen eingericht­et, etwa Cafés mit besonders hellem Licht, eventuell sogar Lichtthera­piegeräten mit 10.000 Lux – „weil man die Erfahrung gemacht hat, dass Licht auch die Depression verbessern kann.“

Damit sind wir beim Spezialgeb­iet der Profes-

„Für eine Lichtthera­pie sind Lampen mit 10.000

Lux nötig.“

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