Nach Herzstillstand beim Fußballspielen startet ein 23-Jähriger in neues Leben.
Christoph (23) hatte während eines Fußballspiels Ende September einen Herzstillstand. 20 Minuten wurde er von den Ersthelfern am Spielfeld reanimiert. Nach einer Herz-OP hat er nur einen Wunsch: Allen Rettern öffentlich Danke sagen.
Es war in der 70. Spielminute, an einem Sonntag im heurigen September: Ein junger, gesunder Fußballer brach plötzlich zusammen und hatte einen Herzstillstand. Die Sekunden davor beschreibt der 23-jährige Kärntner so: „Ich bin über den Platz gerannt. Auf einmal spürte ich ein Brennen am ganzen Körper. Ich wollte noch ein Zeichen mit der Hand geben. Aber das funktionierte nicht. Ich konnte die Hand nicht heben und fühlte nur noch dieses heftige Brennen.“
Dann weiß er nichts mehr. Heute, zweieinhalb Monate nach dem Zwischenfall, ist Christoph klar geworden, was damals los war. „Ich hatte einen Herzstillstand und musste 15 bis 20 Minuten lang reanimiert werden.“Das Wichtigste ist: Er hat überlebt und es geht ihm wieder gut. Das verdankt der junge Mann vor allem den Ersthelfern, die auf dem Fußballplatz waren, und der perfekt funktionierenden Rettungskette. „Ich möchte mich bei allen bedanken, die an meiner Rettung beteiligt waren“, sagt Christoph.
Mehrere Wochen war er im Klinikum Klagenfurt, bevor er an der Universitätsklinik für Herzchirurgie in Innsbruck operiert wurde. Die nicht unriskante HerzOP dauerte vier bis fünf Stunden und wurde von dem gebürtigen Kärntner Michael Grimm, dem Leiter der Herzchirurgie durchgeführt.
„Die Ursache für meinen Herzstillstand ist mittlerweile klar“, sagt Christoph. „Vereinfacht gesagt, wurde mein Herzkranzgefäß zusammengedrückt und war dadurch verengt. Das war angeboren. Doch das wusste niemand.“Es sei auch sehr schwer, das herauszufinden. Zumal der 23-Jährige nie irgendwelche Beschwerden hatte. „Ich war eigentlich immer N pumperlgesund.“ur einmal vor etwa sechs Jahren, als er noch in der Fußballakademie war, bekam er auffälliges Herzrasen. „Ich wurde damals medizinisch komplett untersucht. Es hieß da- mals aber nur, ich sei vermutlich übertrainiert. Das komme bei Sportlern schon A mal vor.“lso ahnte Christoph nichts Schlimmes, als er heuer am 23. September beim Match FC Faaker See gegen Baldramsdorf auflief. „Es klingt vielleicht komisch. Aber es hätte keinen besseren Ort für meinen Herzstillstand geben können“, schmunzelt Christoph. Eine OP-Schwester war unter den Zusehern und ein Masseur. „Die beiden haben mich sofort reanimiert. 20 Minuten lang dauerte die Reanimation“, erzählt Christoph. Auch ein Defibrillator kam zum Einsatz. „Beim dritten Defi-Schlag bin ich zu mir gekommen. Daran kann ich mich erinnern“, schildert der Kärntner.
Er wisse auch noch, dass der Arzt im Hubschrauber gefragt hat, ob er Arme und Beine bewegen kann. Dann sei er erst im Klinikum – auf der Intensivstation – wieder aufgewacht. „Ich war total verwundert“, erzählt er. „Aber da war dann eine sehr
nette Krankenpflegerin, die ist die ganze Nacht bei mir gesessen und hat mit mir geredet und mir erklärt, was passiert ist.“
Rückblickend sagt der Kärntner: „Ich lebe noch. Das ist eigentlich ein Wunder.“Nicht auszudenken, wenn er zum Zeitpunkt des plötzlichen Zusammenbruchs allein gewesen wäre ohne Ersthelfer und ohne Defibrillator.
Doch mit „Was wäre, wenn“will sich Christoph ohnehin nicht lange beschäftigen. Er schaut lieber nach vorne: Seit Kurzem arbeitet der 23Jährige wieder in der EDVBranche. Er hat einen neuen Arbeitsplatz, das war schon länger geplant. Neben dem Job macht er eine ambulante Reha. Da er jung und körperlich fit ist, hat er alles gut gepackt. „Die Ärzte haben auch gesagt, dass ich wieder sporteln darf. Wobei ich natürlich merke, dass sich mein Herz erst wieder anpassen muss. Manchmal habe ich Doppelschläge. Das wird etwa ein halbes Jahr lang dauern.“Mit Bild und vollem Namen wollte Christoph nicht in die Zeitung. Es müsse ja nicht jeder wissen, dass er der junge Mann war, der einen Herzstillstand hatte. Aber eines soll bitte jeder wissen: „Dass ich den Ersthelfern, den Ärzten und allen anderen ewig dankbar bin.“
Und weil es Christoph so wichtig ist, sei es hier noch einmal erwähnt: „Danke!“