Vor der Schlacht um Paris
Die „Gelben Westen“formieren sich heute zum Angriff auf den Élysée-Palast. Links- und Rechtsextreme fungieren als Trittbrettfahrer.
Frankreich befindet sich weiter im Ausnahmezustand. Die Proteste der „Gelben Westen“(Gilets Jaunes) dauern seit fast vier Wochen an und sollen heute einen neuen Höhepunkt erreichen. Ziel des Zorns ist das Pariser Regierungsviertel, die Bewegung ruft zum Sturm auf den Élysée-Palast auf. Auf die Frage, was genau man dort vorhabe, erklärte ein Sprecher der Bewegung: „Wir gehen rein.“
Präsident Emmanuel Macron will das freilich verhindern. Landesweit sind 89.000 Sicherheitskräfte im Einsatz, mehr als 8000 alleine in Paris, wo schwere Ausschreitungen erwartet werden. Besonders um Wahrzeichen wie den Triumphbogen oder den Boulevard ChampsÉlysées kann Paris heute einer belagerten Stadt gleichen. Die Polizeipräfektur hat Geschäfte und Restaurants angewiesen, ihre Eingänge zu verbarrikadieren, um Plünderungen und eingeschlagene Schaufenster zu vermeiden. Mehr als 200 Pariser Geschäfte wurden vergangenen Samstag zum Teil schwer beschädigt oder geplündert. Eine Reisewarnung wurde vom Außenministerium nicht ausgegeben, aber große Menschenmengen solle man meiden.
richten sich längst nicht mehr nur gegen hohe Steuern und Lebenshaltungskosten. Es geht um den Präsidenten selbst, der nur noch 18 Prozent der Bevölkerung hinter sich weiß. Stellvertretend richten sich die Proteste auch gegen die von den „Gelben Westen“angeprangerten bürgerfernen Regierungen in ganz Europa. Das machen sich Linke wie Rechte zunutze. Während sich für Italiens rechten Innenminister Matteo Salvini das „Problem