Weg zeigt in Richtung Trauung für alle. Endgültige Entscheidung soll Anfang März fallen.
Das ist eine urevangelische Lösung. Wir wachsen immer von unten“– so kommentiert Michael Axmann die gestrige Entscheidung der Synode, die Gemeinden zur „Trauung für alle“zu befragen – samt „Empfehlung“der Synode, sie anzunehmen. Der steirische Superintendentialkurator hatte diesen Antrag in das evangelisch-lutherische „Kirchenparlament“eingebracht. Nach vierstündiger intensiver Debatte stimmten insgesamt 87 Prozent der Delegierten dafür.
Konkret werden den evangelischen Gemeinden folgende Fragen gestellt: Soll es ein generelles Ja zur Trauung auch für homosexuelle Paare geben, die einzelne Gemeinde jedoch Nein dazu sagen kann? Oder soll jede Gemeinde extra Ja zu dieser Form der Trauung sagen? Frage zwei zielt darauf ab, ob die Entscheidung nur für das Kirchengebäude gilt oder für das ganze Gemeindegebiet (das vor allem in Diaspora-Gemeinden oft sehr groß ist). Zum dritten werden die Pfarren befragt, ob es künftig bei eingetragenen Partnerschaften (ab 1. Jänner auf staatlicher Ebene für homound heterosexuelle Paare möglich) eine Segnung oder sogar eine Trauung geben soll. Axmann: „Die Überlegungen hier sind zurückhaltender, weil es bei dieser Form der Verbindung keinen Treueschwur gibt.“In der evangelisch-reformierten Kirche gibt es übrigens seit 1999 Segnungen für homosexuelle Paare.
Am 9. März sollen bei einer Sondersynode die Ergebnisse besprochen und eine endgültige Lösung gefunden werden. Das wäre dann auch rechtzeitig vor Beginn der Nominierungen für den neuen evangelischen Bischof Ende März.