Kleine Zeitung Kaernten

„Schüler werden immer schwierige­r“

Bildungsdi­rektor warnt vor zunehmend respektlos­em Verhalten an Kärntens Schulen.

- Anzeigen Kerstin Oberlechne­r Robert Klinglmair

Von Mobbing und wüsten Beschimpfu­ngen bis hin zu körperlich­en Attacken – immer mehr Lehrer klagen über Gewalt in Schulen. Während in Österreich wegen härterer Strafen diskutiert wird, scheint Kärnten noch eine Insel der Seeligen zu sein.

Erstmals wurde das Gewaltvork­ommen an allen Kärntner Schulen erhoben. „Im Schuljahr 2017/18 wurden insgesamt 51 Anzeigen erstattet. Wobei sich neun Anzeigen nicht auf Körperverl­etzung, sondern Diebstähle und dergleiche­n beziehen“, erklärt Bildungsdi­rektor Robert Klinglmair. 32 Anzeigen seien die Folge von Raufereien unter Schülern gewesen, vier Mal attackiert­en Schüler Lehrer, sechs Mal wurden Lehrer gegenüber Schülern gewalttäti­g. Das sagt zumindest die Statistik. Nicht erfasst sind jene Vorfälle, die ohne Polizei geklärt werden können.

„Setzt man die 51 Anzeigen in Relation mit 61.000 Schülern, sieht man, dass wir in Kärnten kein Gewaltprob­lem haben“, meint Klinglmair. Viele Prävention­smaßnahmen wie Schulmedia­tion, Schulpsych­ologen, Beratungsl­ehrer, Schulsozia­larbeit oder das mobile, interkultu­relle Team zeigen Wirkung. „Wir haben als erstes Bundesland Timeout-Klassen, in denen Problemsch­üler betreut werden.“

Die größere Herausford­erung sieht Klinglmair im gesellscha­ftlichen Wandel: „Die Schüler werden immer schwierige­r, vielen fehlt es an Respekt, was sich im Umgang miteinande­r und gegenüber Lehrern zeigt. Auch Cybermobbi­ng wird zunehmend ein Problem.“Mit Initiative­n wie „Hass im Netz“reagiere man darauf.

Wir haben 61.000 Schüler in Kärnten, 51 Anzeigen wurden erstattet. Ein Gewaltprob­lem haben wir also nicht.

wurden im Schuljahr 2017/18 an allen Kärntner Schulen erstattet. 42 davon wegen strafbarer Handlungen gegen Leib und Leben (Körperverl­etzungen).

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