Das große Krabbeln
Auf dem zu Australien gehörenden Eiland Christmas Island ist Weihnachten schon im November.
Sie marschieren in Millionen. Sie bevölkern die Strände. Sie legen das Leben auf der ganzen Insel lahm. Nein, die Rede ist nicht von einer Meute von Touristen, die wie ein Heuschreckenschwarm auf Christmas Island im Indischen Ozean einfallen. Vielmehr sind es Einheimische – die Weihnachtsinsel-Krabben, um genau zu sein. Ihre Population wird auf rund 50 Millionen geschätzt, währen auf dem zu Australien zählenden,
135 Quadratkilometer kleinen Eiland keine 2000 Menschen leben. Als der britische Seefahrer Kapitän William Mynors es am 25. Dezember 1643 entdeckte – daher auch der Name Weihnachtsinsel –, fand er es unbewohnt vor. Bis auf die Krabben, natürlich.
Das große Krabbeln ist die Hauptattraktion auf Christmas Island, dessen Oberfläche zu rund zwei Dritteln durch einen Nationalpark geschützt ist. Jedes Jahr im November beginnen die Krebse ihre Wanderung aus dem Wald ans Wasser, um dort ihre Eier abzulegen. Nichts kann sie aufhalten, der Marsch ans Meer liegt ihnen in den Genen.
Auch die weitgehend unberührten Unterwassergärten vor der Küste gelten als El Dorado für Taucher. Zwischen Dezember und März kann man dort zwischen Walhaien schwimmen. Und die kommen – Sie haben es erraten – auch wegen der Krabben. Allerdings, um sie zu verspeisen. Das Nahrungsangebot ist für sie wie Weihnachten.