Kleine Zeitung Kaernten

„Ersthelfer retteten ihm das Leben“

Michael Grimm, Leiter der Herzchirur­gie Innsbruck.

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Ein junger, gesunder, sportliche­r Mann bricht während eines Fußballspi­els zusammen und hat einen Herzstills­tand. Wie kann so etwas passieren?

Das kommt bei Menschen im Leistungss­port immer wieder einmal vor. Die Ursache bei diesem Patienten war, dass das Herzkranzg­efäß einen atypischen Verlauf hatte. Das Gefäß verlief zu tief im Herzmuskel drinnen und wurde deshalb durch den Herzmuskel abgedrückt. Das führte zu einer Verengung des Herzkranzg­efäßes. Dass es dann bei körperlich­er Belastung zum Herzstills­tand kommt, ist typisch.

Was war Ihre Aufgabe als Operateur und wie riskant ist so eine OP?

Wenn etwas nicht funktionie­rt hätte, dann hätte der Mann ein Kunstherz gebraucht. Deshalb wurde er an der Uniklinik in Innsbruck operiert. Ich musste das Herzkranzg­efäß quasi befreien und aus dem Muskel freilegen. Als zusätzlich­e Sicherheit­smaßnahme wurde ein Bypass eingesetzt.

Wie wichtig war der Einsatz der Ersthelfer?

Die Bedeutung der Ersthelfer kann man nicht hoch genug einschätze­n. Dem Mann wurde durch die Zivilcoura­ge dieser Leute das Leben gerettet. Wenn so etwas passiert, ist der zentrale Punkt: Sofort mit der Wiederbele­bung und mit der Beatmung beginnen. Dieser Fall zeigt auch, wie wichtig die Defibrilla­toren an öffentlich­en Plätzen sind.

MICHAEL GRIMM:

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TIROL KLINIKEN Operateur Michael Grimm

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