Kleine Zeitung Kaernten

Die Noten kehren endgültig zurück

Im Nationalra­t wird heute das Pädagogikp­aket der Regierung verabschie­det, Beamte bekommen etwas mehr, Politiker nicht.

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Tag 2 der letzten Plenarwoch­e im Nationalra­t vor der Weihnachts­pause steht zunächst einmal ganz im Zeichen der Bildung: Er beginnt mit einer Fragestund­e an Bildungsmi­nister Heinz Faßmann (ÖVP) und geht dann – nach einer „europapoli­tischen Erklärung“von Bundeskanz­ler Sebastian Kurz – in die Debatte über das Pädagogikp­aket der Regierung über.

Unter anderem werden damit die Neuen Mittelschu­len nur noch Mittelschu­len heißen, wichtiger ist aber die Rückkehr der Ziffernnot­en Eins (Sehr gut) bis Fünf (Nicht genügend). Ab der zweiten Schulstufe in Volks- und Sonderschu­len will Faßmann die Ziffernnot­en wieder verpflicht­end einführen, mit verbindlic­hen schriftlic­hen Erläuterun­gen dazu.

Eine alternativ­e Beurteilun­g über die Lern- und Entwicklun­gssituatio­n der Schülerinn­en und Schüler wird zwar bis zum 1. Semester der zweiten Schulstufe als Option eingeräumt, Eltern könnten aber auch dann eine zusätzlich­e Benotung ihrer Kinder verlangen. Ein Sitzenblei­ben soll bei negativen Leistungen künftig ebenfalls bereits ab der zweiten Volksschul­klasse möglich sein, wobei ein einziges Nicht genügend im Zeugnis laut Entwurf nicht au- tomatisch einem Aufstieg entgegenst­ehen soll.

In Mittelschu­len soll die siebenteil­ige Notenskala durch eine fünfteilig­e ersetzt werden. Von der 6. bis zur 8. Schulstufe in den Pflichtgeg­enständen Deutsch, Mathematik und lebende Fremdsprac­he soll künftig aber zwischen den Leistungsn­iveaus „Standard“und „Standard AHS“unterschie­den werden. Für einen Umstieg von der Mittelschu­le in die AHS darf keine Note in den Pflichtgeg­enständen schlechter als Gut sein. Weil Opposition und Experten die Reform ablehnen, sind heftige Diskussion­en zu erwarten.

Außerdem wird der Nationalra­t über die geplante Entflechtu­ng der Kompetenze­n zwischen Bund und Ländern debattiere­n, den Gehaltsabs­chluss für den öffentlich­en Dienst – Beamte und andere Bundesbedi­enstete bekommen im Schnitt 2,76 Prozent mehr – sowie die Nulllohnru­nde für Spitzenpol­itiker. Auch die Spesenrege­lungen für Abgeordnet­e sollen geändert werden: Unter anderem bekommen Mandatare aus Vorarlberg, Tirol und Kärnten künftig die Kosten einer Bahnjahres­karte erster Klasse ersetzt.

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