Russische Agentin will auspacken
Die in den USA inhaftierte 30-Jährige kooperiert offenbar mit US-Behörden.
Eigentlich hat sie ihr Berufsleben ursprünglich ganz harmlos in Russlands Möbelbranche begonnen. Jetzt macht Maria Butina weltweit Schlagzeilen – als mutmaßliche Spionin Wladimir Putins in den USA. Seit gestern ist bekannt, dass die 30-Jährige, die sich in den politischen Kreisen rund um Donald Trump ein weitverzweigtes Netzwerk aufgebaut hat, vor Gericht schuldig bekennen wird: Aus einem von ihren Anwälten bei einem Bundesgericht in Washington eingereichten Dokument geht hervor, dass Butina eine Kooperationsvereinbarung mit der Staatsanwaltschaft getroffen hat.
Sie wolle sich schuldig bekennen, an einer „Verschwörung“beteiligt gewesen zu sein. Ziel: Butina sollte politische Organisationen in den USA infiltrieren und so die Interessen der russischen Regierung befördern. Der Fall ist brisant – denn diesen Auftrag soll die studierte Politologin direkt von einem früheren russischen Abgeordneten bekommen haben, den das US-Finanzministerium wegen mutmaßlicher Verbindungen zum Kremlchef mit Sanktionen belegt hat. Nach ihrer Festnahme im Juli hatte ihr Anwalt erklärt, bei Butina handele es sich um eine „Studentin mit Interesse am politischen System der Vereinigten Staaten“.
So richtig unauffällig verhielt sich die junge Frau aber nie. Im Netz finden sich Bilder, auf denen Butina mit Schnellfeuergewehren und anderen Waffen posiert. 2016 reiste sie mit einem Studentenvisum in die USA ein und pflegte dort Kontakte zur mächtigen Waffenlobby NRA. Laut „New York Times“hat Butina im Wahlkampf versucht, Kontakte zwischen dem damaligen Kandidaten Trump und Präsident Putin herzustellen.