Terror auf dem Straßburger Christkindlmarkt
In Frankreich feuert ein Mann um sich und tötet vier Menschen. Attentäter steht auf einer Terroristenliste der Polizei.
der er die Kosten für den Staat senken will. Und für die Reform der Arbeitslosenversicherung. Zudem könnte er gezwungen sein, steuerliche Entlastungen für Unternehmen aufzuschieben. Damit würde er einen Teil seiner Wählerschaft verprellen.
Bereits jetzt ist für Macron ein gewaltiger Imageschaden entstanden: Wenn er am Donnerstag zum EU-Gipfel reist, kann er sich kaum noch als „Bollwerk gegen Populisten“präsentieren, als das er angetreten ist, sagt der Brüsseler Kommunikationsforscher Nicolas Baygert. Bei der Europawahl Ende Mai droht ihm laut Umfragen eine Niederlage gegen die Rechtspopulistin Le Pen.
Trotz der Zusagen gehen die Proteste weiter: Zahlreiche Mitglieder der Bewegung äußerten sich enttäuscht über die Fernsehansprache. Der Präsident habe nur „Krümel“angeboten, kritisierten Aktivisten. „Wir kämpfen weiter“, hieß es vielerorts an Straßenblockaden. Am Samstag soll es in Paris neue Proteste geben.
Gemäßigtere Vertreter der „Gelbwesten“äußerten sich dagegen zufrieden: „Das mea culpa kommt zu spät, aber es gibt gute Ideen“, sagte eine Sprecherin. Die bretonische Aktivistin Jacline Mouraud, die die Proteste mit einem Video zu den hohen Spritpreisen mit angestoßen hatte, plädierte für eine „Waffenruhe“und Verhandlungen mit der Regierung.
Schüsse mitten in Straßburg: Ein Mann hat am Abend gegen 20 Uhr auf dem Christkindlmarkt der französischen Stadt das Feuer eröffnet. Zumindest vier Menschen wurden dabei getötet. Mindestens elf weitere wurden laut Polizeiangaben bei der Schießerei verletzt; sieben davon befinden sich in kritischem Zustand. Nachdem er mehrere Schüsse abgegeben hatte, floh der Täter. Die Polizei nahm die Verfolgung auf. Dabei kam es zu einem Feuergefecht: Der Täter wurde angeschossen, ein Polizist an der Hand verletzt. Bis Redaktionsschluss war nicht klar, ob er gefasst werden konnte. Der Täter wurde aber von der Polizei identifiziert. Es soll sich um den 29-jährigen Cherif C. handeln. Er wurde in Straßburg geboren und hat marokkanische Wurzeln. Der Verdächtige ist auf einer Terrorliste und steht unter besonderer Beobachtung. „Wir haben mehrere Schüsse gehört, vielleicht drei, und dann haben wir Leute rennen sehen“, sagte eine Augenzeugin. Auch ORF-Korrespondent Peter Fritz hat den Anschlag unmittelbar miterlebt: „Ich stehe neben einem Mann mit zwei Kopfschüssen, wir haben die Wiederbelebung nach 45 Minuten eingestellt“, sagte der Kärntner Journalist in der „ZiB 2“. Laut Fritz handelt es sich bei dem Toten um einen etwa 30-jährigen Thailänder, der mit seiner Frau in Straßburg Urlaub machte. Die Frau bliebt unverletzt. Die Identität der übrigen Toten war zunächst noch unklar. Österreicher sind laut Außenministerium in Wien nicht unter den Opfern.
Auch der Brüssel-Korrespondent der Kleinen Zeitung, Andreas Lieb, befindet sich in Straßburg. „Die gesamte Altstadt wurde abgeriegelt. Es ist gespenstisch, schildern Augenzeugen“, berichtete Lieb. Er war im Europaparlament, als die Schüsse fielen. Auch dieses