Kärntner Kirche greift durch
Kirchenleitung in Kärnten zieht trotz Weisung aus Rom Konsequenzen aus Prüfbericht und stellt Bistum auch personell neu auf.
Der Prüfbericht zu den Vorgängen im Bistum bleibt auf Weisung Roms geheim. Die Kärntner Kirchenführung zieht dennoch weitreichende Konsequenzen.
Die von der FPÖ eingesetzte Historikerkommission, die die Parteigeschichte mit Fokus auf „dunkle Flecken“aufarbeiten soll, hat ihren Zwischenbericht fertiggestellt. Erst Anfang des neuen Jahres sollen erste Ergebnisse veröffentlicht werden, heißt es aus der FPÖ.
Ursprünglich hatte die Partei angekündigt, Ergebnisse bis Jahresende der Öffentlichkeit vorzustellen. „Wegen Terminengpässen“will man dies nun vermutlich erst nach dem Jahreswechsel tun – im Büro von Parteiobmann und Vizekanzler Heinz-Christian Strache verweist man unter anderem auch auf die rund um die Weihnachtsfeiertage erwartete Niederkunft von Straches Ehefrau Philippa.
Es werde jedenfalls „keine Heimlichtuerei“betrieben, versichert der Jurist Wilhelm Brauneder, Leiter der Kommission, im „Standard“. Die Kommission wurde infolge der „Liederbuchaffäre“um Udo Landbauer, FP-Spitzenkandidat in Niederösterreich, eingesetzt. Neben Brauneder haben etwa die Historiker Thomas Grischany, Michael Wladika und Lothar Höbelt mitgewirkt.
In der Katholischen Kirche Kärnten geht es weiter Schlag auf Schlag. Die Wogen der Empörung sind noch nicht verebbt, weil am Montag per Weisung aus Rom die in Klagenfurt geplante Pressekonferenz mit der Veröffentlichung des Prüfberichts zum Bistum (als millionenschweres Mensalgut des jeweiligen Kärntner Bischofs zur persönlichen Nutzung) abgesagt werden musste. Diözesanadministrator
der seit dem Wechsel von Bischof
von Klagenfurt nach St. Pölten interimistisch die Kirche mit dem Ansatz größtmöglicher Transparenz führt, zeigte sich „fassungslos“. Er hat wirtschaftliche wie personelle Schieflagen aus der Ära Schwarz von einer Arbeitsgruppe samt Wirtschaftsprüfer durchleuchten lassen. Der Prüfbericht muss der römischen Kongregation der Bischöfe vorgelegt werden. Es ist unklar, ob er je veröffentlicht werden darf. Doch das Kärntner Domkapitel, das Guggenberger zum Administrator gewählt hat, lässt sich nicht beirren und handelt trotzdem. Gestern wurde eine Liste mit gravierenden Maßnahmen per Aussendung veröffentlicht. Diese sind eindeutig Konsequenzen aus dem Prüfbericht.
Für Überraschung sorgen zwei personelle Maßnahmen. Die Dienstverhältnisse mit
Wirtschaftsprüfer und bisheriger Geschäftsführer des Bistums, und mit
Finanzkammerchef der Diözese, wurden einvernehmlich aufgelöst. Beide waren von Schwarz eingesetzt worden, beide sind seit gestern nicht mehr in ihren Büros. Auf Maier folgt Stiftspfarrer
Ökonom des Gurker Domkapitels. Er wird von weiteren Personen unterstützt. Auf Walzl folgt bis auf Weiteres der bereits pensioniert gewesene Finanzkammerchef
In der Aussendung wird betont, dass der Prüfbericht kein persönliches schuldhaftes Verhalten der Ausscheidenden zeige. leichermaßen weitreichend wie vielsagend mit Blick auf die Ära Schwarz sind andere Weichenstellungen: Die Erträge des Bistums müssen künftig wieder „stiftungsgemäß verwendet“, also Pfarren und Initiativen der Diözese zugeführt werden. Die Prüfer hatten seit Sommer vor
G