Frühchen lernte seine Lebensretter kennen
Sabine Janko (24) wog bei ihrer Geburt in Klagenfurt 586 Gramm. Jetzt besuchte die Frau die Ärzte im Klinikum.
Als Sabine Janko im Jahr 1995 viel zu früh das Licht der Welt erblickte, wog sie 586 Gramm. Ihre Überlebenschancen lagen bei 50 Prozent. „Doch sie hat gekämpft – und überlebt“, freut sich ihr damaliger betreuender Arzt Raimund Kraschl, Erster Oberarzt an der Kinder- und Jugendheilkunde sowie Leiter der Neonatologie am Klinikum Klagenfurt. Seit vielen Jahren hatte die heute 24Jährige den Wunsch, ihn persönlich kennenzulernen: „Er ist mein Lebensretter. Ich wollte ihn unbedingt treffen.“
Also wandte sie sich an die Abteilung – wo man ihrem Wunsch gerne nachkam. „Auch für mich ist es sehr schön, ehemalige Schützlinge wieder zu sehen und zu erfahren, wie es ihnen im weiteren Leben ergangen ist“, sagte Kraschl. Gemeinsam mit ihm und Primarius Wilhelm Kaulfersch ging Janko ihre Krankenakte durch. „Die ist ganz schön dick“, staunte sie. „Ja, da stehen auch alle Details aus deinem viermonatigen Aufenthalt bei uns drin“, erklärten Kaulfersch und Kraschl. So konnte man auch lesen, dass Sabine „sehr zappelig“war.
Gemeinsam mit ihrer Mama Karin besuchte die 24-Jährige auch die Frühgeborenenstation. Dort trafen sie zwei Krankenpflegerinnen, die sie betreut haben: „Die Freude ist riesig.“Der Blick in die Inkubatoren, auf die Babys, die etwa so groß sind wie Sabine bei der Geburt, machte sie nachdenklich: „Es ist schon unglaublich, wie klein und zart sie sind.“Kraschl betonte, wie sehr sich die Medizin auf dem Gebiet der Neonatologie entwickelt hat: „Heute überleben in dieser Phase 60 bis 70 Prozent der Frühgeborenen.“ Sabine Janko (3. von links) mit ihrer Mutter Karin und dem Team der Neonatologie