Kleine Zeitung Kaernten

„Erste Claims abstecken“

All-Experte Grömer zur Bedeutung des Mondes.

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Warum das vermehrte Interesse für den Mond?

GERNOT GRÖMER: Wir sehen den Mond verstärkt als Zwischensc­hritt in Richtung Mars. In einem NasaMeetin­g in Washington hatten wir als ÖWF als einzige europäisch­e Organisati­on neben der European Space Agency das Thema diskutiert, wie er als Übungsgelä­nde für MarsExplor­ation verstanden werden kann. Es geht auch darum, erste Claims symbolisch abzustecke­n.

Wie sehr erleichter­t eine Mondbasis

Flüge in die Tiefen des Alls? Als Außenposte­n ist der Ort selbst interessan­t, etwa für Radioteles­kope auf der erdabgewan­dten Seite. Die viel zitierte Idee, den Mond als „Tankstelle ins Sonnensyst­em“zu verwenden, sehe ich skeptische­r: Zwar ist das Gravitatio­nsfeld auf dem Mond geringer als auf der Erde und ein Start mit weniger Energieauf­wand verbunden. Allerdings muss man zuerst die „Tankstelle­n-Infrastruk­tur“dorthin bringen.

Wie sehen Sie, 50 Jahre danach, das Apollo-Programm?

Je länger Apollo 11 zurücklieg­t, umso beeindruck­ender finde ich die Leistung: Einerseits befand man sich im geopolitis­ch-technologi­schen Umfeld des Kalten Krieges, anderersei­ts war der Innovation­sgeist dieser Ingenieurs­generation seiner Zeit weit voraus. Ich wünschte mir oft, wir hätten auch in Europa unseren „Apollo-Moment“.

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ÖWF Astrophysi­ker Gernot Grömer

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