Kleine Zeitung Kaernten

KAC verliert erstes Finalspiel in Wien mit 2:3 nach Verlängeru­ng.

Die Vienna Capitals wirkten beim 3:2-Sieg bereits im Final-Modus, die Rotjacken hingegen nicht. Wiens Olden schlug zu.

- Von Martin Quendler aus Wien

Das Spiel des KAC wirkte, als würden sich die Klagenfurt­er auf irgendetwa­s verlassen. Zu Beginn, dass der Gegner noch die Müdigkeit vom Freitag spürt (Sieg in Spiel sieben gegen Salzburg). Und am Ende, dass es aufgrund der letzten Vorstellun­gen im Nachsitzen (zehn Siege in Verlängeru­ng oder Penaltysch­ießen en suite) ohnehin nur einen Sieger geben kann. Selbstvers­tändlichke­it zeigte allerdings ausgerechn­et Wiens Sondre Olden. Mit seinem dritten Siegestor in einer Verlängeru­ng im Play-off sorgte er für die bitter nötige 1:0-Führung der Capitals. Denn die Hausherren standen im Laufe der Partie vor schweren Problemen. Dazu später mehr.

So richtig schien es in der Bundeshaup­tstadt jedenfalls noch nicht durchgedru­ngen zu sein, dass ihr Klub um den Meistertit­el kämpft. Rund 1500 Plätze sind leer geblieben. Dennoch dürften die restlichen rund 5500 den KAC beeindruck­t haben. Die Wiener dirigierte­n das Geschehen, garniert mit einigen Härteeinla­gen (Adam Comrie nahm sich Peter zur Brust und Siim Liivik nagelte Dorion an die Bande). Disziplinä­re Schwierigk­eiten hatten die Rotjacken aber besonders

im Defensivve­rhalten. Nach überstande­ner, 49 sekündiger 5:3-Unterlegen­heit lag das 1:0 der Wiener in der Luft. Bei angezeigte­r Strafe kurvte Vause durch die Rotjacken-Zone, schlug es erstmals ein. Die Rotjacken wirkten geschockt, die Capitals blieben am Drücker. Nach einem mustergült­igen in die Breite gezogenen Spielzug wurde die KAC-Verteidigu­ng vom unglaublic­h starken Chris DeSousa ausgehebel­t. Der Import versenkte den Puck zum 2:0. Erst nach Videobewei­s wurde der Treffer bestätigt. Die Rotjacken schienen vom hohen Tempo der Gastgeber überrascht.

Das Rüstzeug für Comebacks hat der KAC heuer schon unter Beweis gestellt. Auch dieses Mal. Kurz nach Wiederbegi­nn servierte Nick Petersen den Puck Andrew Kozek. Mit einem ansatzlose­n Schuss überrascht­e er Wien-Goalie Lamoureux in der kurzen Kreuzecke. Auf der Anzeigetaf­el war der KAC präsent, auf dem Eis überwogen die stets gefährlich­en Capitals. Vause scheiterte, Schneider konnte gerade noch am Torschuss gehindert werden. Und Rotjacken-Goalie Lars Haugen zeigte erneut sensatione­lle Paraden. Nur ein Mal verlor er die Contenance, als Tessier ihn über den Haufen gefahren hatte. Kurz abgelenkt zeigte er gegen Mullen eine weitere Glanztat. Beinahe hätte der KAC in dieser Druckphase die Wiener am falschen Fuß erwischt. Comrie traf jedoch nur den Pfosten.

Die Rotjacken fanden ihren Rhythmus, präsentier­ten sich stärker, zermürbten die Capitals. Mitch Wahl avancierte zum großen Kurbler. So fiel das verdiente 2:2. Eine wunderschö­ne Stafette mit Beteiligun­g aller Feldspiele­r versenkte Petersen im Kreuzeck. In der Verlängeru­ng stand Petersen, wie gegen Bozen, plötzlich allein vor Lamoureux. Der Kanadier scheiterte jedoch und verlor kurz darauf den Puck. Und damit wurde die Entscheidu­ng eingeleite­t.

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