Kleine Zeitung Kaernten

Retro-Idee löst Problem nicht

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Als Jörg Haider nach der Landtagswa­hl 1999 zum Landeshaup­tmann gekürt wurde, gab der FPÖ-Politiker eine „umfassende Dienstrech­tsund Besoldungs­reform“als eines seiner Ziele aus. Ein Jahrzehnt später erklärte Josef Martinz (ÖVP) als Personalre­ferent dies zur zentralen Forderung. Damals einigte man sich auf eine Defacto-Abschaffun­g der Pragmatisi­erung im Landesdien­st und ein neues Dienstrech­t für Gemeindebe­dienstete. Auch die rot-schwarz-grüne Koalition kündigte 2013 eine Reform an. Säumig blieben sie letztlich alle.

In der aktuellen Legislatur­periode grüßt das Murmeltier erneut. Für die „ersten Monate“versprache­n LH Peter Kaiser (SPÖ) und Koalitions­partner ÖVP eine Dienstrech­tsund Besoldungs­reform. Nach einem Jahr wird zwar an diversen Modellen gerechnet – eine Entscheidu­ng ist aber in weiter Ferne. ass die Personalve­rtreter die Geduld verlieren, ist verständli­ch; wie die Forderung nach höheren Einstiegsg­ehältern, flacheren Gehaltskur­ven und Reduktion von üppigen Sondervert­rägen. Eine Retro-Variante – Wiedereinf­ührung der Pragmatisi­erung – kann aber nicht die Lösung sein. Denn die wird kaum zum Ziel führen – den Landesdien­st für Junge attraktiv zu halten und die Verwaltung so zu gestalten, wie sie sein sollte: schlank und effizient im Sinne der Bürger.

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