Sebastian Schuschnig löst Ulrich Zafoschnig ab.
Ulrich Zafoschnig muss aus gesundheitlichen Gründen ausscheiden. Parteichef Gruber holt den Parteisekretär und Kurz-Vertrauten Sebastian Schuschnig in die Regierung.
Am Wochenende hat mir Zafoschnig mitgeteilt, dass er wegen der kräfteraubenden Rehabilitation seine Funktion zurücklegt.
Martin Gruber
In der Kärntner ÖVP kommt es zu einer Rochade im Regierungsteam, die sich für manche bereits abgezeichnet hat. Landesrat Ulrich Zafoschnig (52), seit April des Vorjahres Teil der ersten SPÖÖVP-Koalitionsregierung, wird aus gesundheitlichen Gründen ausscheiden. Er ist Anfang Februar schwer erkrankt, hat einen „schweren Genesungs- und Rehabilitationsprozess durchgemacht“, wie Parteichef Martin Gruber gestern informierte.
Zafoschnig habe ihm bei seinem Besuch am Wochenende mitgeteilt, dass er „wegen des sehr kräfteraubenden Rehabilitationsprozesses“seine Funktion als Regierungsmitglied zurücklege.
Kurzfristig – und für die Karwoche unüblich – hat Gruber gleich für gestern, 18 Uhr, eine Sitzung des Parteivorstandes
einberufen. Dort hat der Parteichef Sebastian Schuschnig (32), „der als Landesparteisekretär einer meiner engsten Mitarbeiter war“, für den Regierungssitz vorgeschlagen.
Der Vertraute von Bundeskanzler und Bundesparteichef Sebastian Kurz gilt schon länger als Personalreserve. Er war bereits bei der Regierungsbildung für einen Landesrat-Sitz im Gespräch. Kurz wollte ihn nach dem Abgang von Christian Benger als Kärntner ÖVP-Chef haben, hieß es.
Gestern Abend dürfte es keine lange interne Diskussion gegeben haben. Bereits um 19 Uhr informierte Gruber, dass der Parteivorstand Schuschnig einstimmig als Landesrat nominiert habe. Landeshauptmann Peter Kaiser sei als Regierungschef und Koalitionspartner gleich informiert worden, so Gruber zur Kleinen Zeitung.
Markus Malle, der auch im Kreis der für den Regierungssitz Genannten gewesen sein soll, kam nicht dran. Wohl auch deshalb, um eine Rochade im Landtagsteam zu vermeiden, wo Malle Klubobmann ist. Die Nachbesetzung in dieser Funktion wäre zur Herausforderung geworden. Details will Gruber heute Vormittag in einer Pressekonferenz bekannt geben. Es ist davon auszugehen, dass Schuschnig die Regierungsreferate von Zafoschnig eins zu eins übernimmt: Also Wirtschaft, Industrie, Tourismus, Baurecht, Bauordnung und Anlagenrecht.
Zafoschnig war nur ein Jahr in der Landesregierung tätig. Vor seinem Wechsel in die Politik war der ausgebildete Jurist als Vorstand des Kärntner Ausgleichszahlungsfonds und damit in der Aufarbeitung der Hypo-Haftungen – auch in den SPÖ-Reihen – hochgeschätzt.