Sieben Kärntner sind schon an Masern erkrankt. Bei den Gesundheitsämtern ging zwischendurch der Impfstoff aus.
Bei zwei Verdachtsfällen fehlen noch Testergebnisse. Ärzte rechnen mit weiteren Erkrankungen zu Ostern.
Die Zahl der bestätigten Masernfälle in Kärnten ist gestern auf sieben angestiegen, bei zwei Verdachtsfällen sind die Testergebnisse noch ausständig. „Die Labors sind derzeit angehalten, Masernverdachtsfälle vorrangig zu bearbeiten“, sagt Landessanitätsdirektorin Elisabeth Oberleitner. Die Inkubationszeit bei Masern beträgt in der Regel acht bis zwölf Tage. Da die ersten vier
Masernfälle in Kärnten am vergangenen Mittwoch bekannt wurden, sind laut Ärzten am Osterwochenende Neuerkrankungen nicht auszuschließen.
Beim Gesundheitsamt in Klagenfurt haben deshalb sechs Personen über die Feiertage Bereitschaftsdienst. Sollte es die Situation erforderlich machen, könnte das Gesundheitsamt sofort öffnen. „Wir können jederzeit Leute, die mit Erkrankten in Kontakt waren, impfen“, sagt Stadtphysika Birgit Trattler.
Die Impfmoral der Kärntner war in den vergangenen Tagen groß. Von Mittwoch bis gestern Mittag wurden alleine im Gesundheitsamt Klagenfurt 1050 Personen geimpft. Aufgrund der Nachfrage wurden die Öffnungszeiten ausgeweitet, heute kann von 8 Uhr bis 12 Uhr und von 14 Uhr bis 17 Uhr geimpft werden. Kurzfristig ging am Gesundheitsamt sogar der Impfstoff zur Neige, schnell kam jedoch eine zusätzliche Lieferung mit 1000 Stück. Trattler: „Ich rechne damit, dass wir diese auch in der Woche wegbekommen werden.“
Der Appell, sich impfen zu lassen, richtet sich besonders an die Altersgruppe der 20- bis 40-Jährigen. Die Durchimpfung im Säuglings- und Kleinkindalter war laut Oberleitner damals nicht so gut wie heute. Bei Babys und Kleinkindern beträgt die Durchimpfungsrate in Kärnten rund 90 Prozent. Bei den über 55-Jährigen geht man davon aus, dass sie in ihrem Leben bereits mit der Krankheit Kontakt hatten. Fieber, Schnupfen, Husten, Bindehautentzündung sind die ersten Symptome, die im Vorstadium auftreten. Erst mehrere Tage später tauchen dann erste Flecken auf der Mundschleimhaut auf, gefolgt von einem Hautausschlag.
Im Verdachtsfall sollte man keinesfalls ins Krankenhaus oder in eine Ordination fahren. Das Risiko, im Falle einer tatsächlichen Masernerkrankung ungeschützte Personen anzustecken, ist hoch. Deshalb sollte vorab unbedingt telefonisch der Hausarzt kontaktiert werden. In der Nacht und am Wochenende gibt es den hausärztlichen Bereitschaftsdienst unter 141.