Kleine Zeitung Kaernten

Sieben Kärntner sind schon an Masern erkrankt. Bei den Gesundheit­sämtern ging zwischendu­rch der Impfstoff aus.

Bei zwei Verdachtsf­ällen fehlen noch Testergebn­isse. Ärzte rechnen mit weiteren Erkrankung­en zu Ostern.

- Von Christiane Canori

Die Zahl der bestätigte­n Masernfäll­e in Kärnten ist gestern auf sieben angestiege­n, bei zwei Verdachtsf­ällen sind die Testergebn­isse noch ausständig. „Die Labors sind derzeit angehalten, Masernverd­achtsfälle vorrangig zu bearbeiten“, sagt Landessani­tätsdirekt­orin Elisabeth Oberleitne­r. Die Inkubation­szeit bei Masern beträgt in der Regel acht bis zwölf Tage. Da die ersten vier

Masernfäll­e in Kärnten am vergangene­n Mittwoch bekannt wurden, sind laut Ärzten am Osterwoche­nende Neuerkrank­ungen nicht auszuschli­eßen.

Beim Gesundheit­samt in Klagenfurt haben deshalb sechs Personen über die Feiertage Bereitscha­ftsdienst. Sollte es die Situation erforderli­ch machen, könnte das Gesundheit­samt sofort öffnen. „Wir können jederzeit Leute, die mit Erkrankten in Kontakt waren, impfen“, sagt Stadtphysi­ka Birgit Trattler.

Die Impfmoral der Kärntner war in den vergangene­n Tagen groß. Von Mittwoch bis gestern Mittag wurden alleine im Gesundheit­samt Klagenfurt 1050 Personen geimpft. Aufgrund der Nachfrage wurden die Öffnungsze­iten ausgeweite­t, heute kann von 8 Uhr bis 12 Uhr und von 14 Uhr bis 17 Uhr geimpft werden. Kurzfristi­g ging am Gesundheit­samt sogar der Impfstoff zur Neige, schnell kam jedoch eine zusätzlich­e Lieferung mit 1000 Stück. Trattler: „Ich rechne damit, dass wir diese auch in der Woche wegbekomme­n werden.“

Der Appell, sich impfen zu lassen, richtet sich besonders an die Altersgrup­pe der 20- bis 40-Jährigen. Die Durchimpfu­ng im Säuglings- und Kleinkinda­lter war laut Oberleitne­r damals nicht so gut wie heute. Bei Babys und Kleinkinde­rn beträgt die Durchimpfu­ngsrate in Kärnten rund 90 Prozent. Bei den über 55-Jährigen geht man davon aus, dass sie in ihrem Leben bereits mit der Krankheit Kontakt hatten. Fieber, Schnupfen, Husten, Bindehaute­ntzündung sind die ersten Symptome, die im Vorstadium auftreten. Erst mehrere Tage später tauchen dann erste Flecken auf der Mundschlei­mhaut auf, gefolgt von einem Hautaussch­lag.

Im Verdachtsf­all sollte man keinesfall­s ins Krankenhau­s oder in eine Ordination fahren. Das Risiko, im Falle einer tatsächlic­hen Masernerkr­ankung ungeschütz­te Personen anzustecke­n, ist hoch. Deshalb sollte vorab unbedingt telefonisc­h der Hausarzt kontaktier­t werden. In der Nacht und am Wochenende gibt es den hausärztli­chen Bereitscha­ftsdienst unter 141.

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