Mythos Spiel zwei – ein Wegweiser?
Der KAC empfängt heute im zweiten Finalspiel die Vienna Capitals. Es gilt, die Finalserie (0:1) auszugleichen. Der beste Zeitpunkt für die Comebacks von Richter und Hundertpfund.
Wer auch immer den Sieg heute Abend bejubeln darf – er wird etwas auslösen. Schließlich schwebt über Spiel zwei im Play-off ein ominöser Mythos. In den vergangenen vier Finali mit Rotjacken-Beteiligung kürte sich der Sieger später auch zum Meister. Wie etwa am 3. April 2011 (3:6 gegen Salzburg) und am 25. März 2012 (2:3 gegen Linz). Oder am 31. März 2013, als John Lammers in der Verlängerung (2:1 gegen Wien) eine ausverkaufte Stadthalle erlöste. Der US-Stürmer erzielte später auch jenen Treffer, der zum 30.
Meistertitel geführt hatte. Leider ereigneten sich in so einer Partie auch ganz bittere Momente. Der KAC gab 2017 ein 3:0 aus der Hand, in den letzten drei Minuten der regulären Spielzeit vergeigten die Rotjacken eine 4:2-Führung. Später sorgte Jerry Pollastrone für das Gold-Tor. Fünf Tage danach stemmten die Caps, ebenfalls in Klagenfurt, den Meisterpokal.
Allerdings zaubert KAC-Trainer Petri Matikainen wieder einmal ein Ass aus dem Ärmel. Oder zwei. Thomas Hundertpfund kehrt nach überstandener Krankheit zurück. Vor allem aber Marco Richter soll dem Spiel der Rotjacken zu
noch mehr Durchschlagskraft verhelfen. Beinharte Checks gehören zum Spezialgebiet des 23jährigen gebürtigen Wieners. Damit ändern sich zwei der vier Angriffsformationen. Stichwort: Unberechenbarkeit.
Theoretisch klingt das stimmig.
Eine Erfolgsgarantie muss aber lauten: Ausspielen der physischen Komponente. Technisch sind die Capitals um eine Nuance stärker einzustufen. „Ein Sieg wird davon abhängen, wie körperbetont wir agieren“, weiß Richter und ergänzt: „Spiel zwei ist sicher das Schlüsselspiel. Es hilft für mein Comeback, aber auch dem gesamten Team, dass wir auf das Heimpublikum zählen dürfen.“Und ein weiterer Vorteil ist eben, dass neben Hundertpfund auch der stets präsente Wirbelwind zurück ist.
Richter könnte, nach fünf Wochen Verletzungspause, in den entscheidenden Situationen frische Energie ins Spiel der Rotjacken bringen. Ganz nach dem Grundsatz: „Was sein muss, muss sein.“Speziell den ständig maulenden Caps-Stürmer Kelsey Tessier dürften sich die Rotjacken vorgemerkt haben. Richter: „Ich gehe keinem Faustkampf aus dem Weg. Es zählt heute nur ein Sieg.“
Auch weil der Mythos um Spiel zwei eben in den Hinterköpfen steckt ...