Kleine Zeitung Kaernten

Schätze ist gerettet

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wig IX. Dieser war nach seinem Tod heiliggesp­rochen worden. Zwei weitere Reliquien vom Kreuzweg Christi befanden sich in Notre-Dame: ein Stück des Kreuzes und ein Nagel. Den Flammen zum Opfer fielen dagegen drei Heiligtüme­r, die in den Hahn auf dem am Montagaben­d eingestürz­ten Spitzturm eingelasse­n waren: ein Stück der Dornenkron­e und Reliquien des heiligen Dionysius und der heiligen Genovefa.

Die große Orgel ist eine von insgesamt drei Orgeln in NotreDame. Sie ist mit ihren fünf Manualen und knapp 8000 Orgelpfeif­en das mit Abstand wichtigste Instrument des Gotteshaus­es. Ihre Ursprünge reichen bis ins 15. Jahrhunder­t zurück, im 18. Jahrhunder­t erreichte die Orgel ihren derzeitige­n Umfang. Sie dürfte den Brand ohne gröbere Schäden überstande­n haben, wurde gestern klar.

Das besondere Licht in Notre-Dame war auch den drei bunt verglasten Fenstern in Blütenform – sogenannte­n Rosetten – zu verdanken. Sie wurden im 13. Jahrhunder­t geschaffen und mehrfach renoviert. Die beiden größten Rosetten im Norden und Süden der Kirche haben einen Durchmesse­r von 13 Metern. In den Medaillons sind Propheten, Heilige, Engel und Könige zu sehen. Im Zentrum der Rosetten sind Maria, das Jesuskind und Christus auf dem Thron abgebildet.

37 Abbilder der Gottesmutt­er zierten zudem die gotische Kathedrale. Am berühmtest­en ist eine Skulptur der Jungfrau mit dem Jesuskind im Altarraum aus der Mitte des 14. Jahrhunder­ts. Dahinter befand sich die monumental­e Marienstat­ue des Bildhauers Nicolas Coustou, die dieser zwischen 1712 und 1728 im Auftrag von König Ludwig XIV. angefertig­t hatte. Der Altar dürfte der Katastroph­e getrotzt haben, über das Schicksal der Mariendars­tellung ist zunächst nichts bekannt.

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AFP (3) Die kurz vor dem Feuer vom Dach gebrachten Apostel und die Dornenkron­e
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