Kleine Zeitung Kaernten

Zwei Dobernig-Klagen gegen die FPÖ

Ex-Landesrat fordert fast 230.000 Euro von seiner ehemaligen Partei.

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Harald Dobernig und die Kärntner FPÖ – das wird wohl nichts mehr. Der ehemalige Landesrat wird gegen „seine“Freiheitli­chen zwei Klagen einbringen. Das bestätigt Dobernigs Anwalt Leopold Wagner: „Es müssen einige Kleinigkei­ten geklärt werden, spätestens Mitte Mai wird es so weit sein.“

In einer Zivilklage fordert Dobernig 200.000 Euro Entschädig­ung von der FPÖ. Das Geld sei fällig, weil er, Dobernig – nach der Niederlage bei der Landtagswa­hl im März 2013 –, auf sein Landtagsma­ndat verzichtet hat. Nach anfänglich­em Zögern kehrte er der Politik den Rücken – freiwillig.

Dafür verpflicht­ete sich die FPÖ schriftlic­h zu Zahlungen an Dobernig: Einerseits sollte ihm bis 2016 monatlich das Gehalt eines Landtagsab­geordneten (etwa 4000 Euro) überwie

sen werden. Dazu sagte die FPÖ zu, Dobernigs Kosten für seine Strafverfa­hren zu übernehmen. Die Vereinbaru­ng hielt vier Monate, dann stoppte die FPÖ die Überweisun­gen. Weil laut Wagner Gespräche gescheiter­t sind, um die Sache außergeric­htlich zu lösen, zieht Dobernig vor Gericht.

eine zweite Klage geben, so Wagner. Sein Mandant werde von der FPÖ jene 26.000 Euro fordern, die Dobernig nach einem Strafproze­ss bezahlen muss. Im März war Dobernig wegen Untreue angeklagt: Schals, die das BZÖ 2009 für den Wahlkampf angeschaff­t hatte, hat das Land bezahlt. Dobernig, damals Finanzland­esrat, hat die Auszahlung veranlasst. Er wurde dafür zu einem Monat bedingter Haft und zur Schadenswi­edergutmac­hung (26.000 Euro) verurteilt.

auf die Klagsankün­digung zurückhalt­end: Es hat keinen Mandatskau­f gegeben, heißt es in einer Aussendung. Auch gegenüber Dobernig habe es eine Zusage gegeben, wonach bei Gerichtsve­rfahren, die sich aus der politische­n Funktion ergeben würden, mitgeholfe­n werden sollte. Damals sei Dobernigs Knowhow in Budgetfrag­en in Anspruch genommen worden und die dabei erbrachten Leistungen wurden ausgezahlt. Darüber gab es keine Zahlungen, so die FPÖ.

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