Kleine Zeitung Kaernten

Die Zeit war für Casali endlich reif

Der Kärntner Goalie Tino Casali (23) feierte am Wochenende sein Debüt in der Fußball-Bundesliga. „Die Warterei war mörderisch.“

- Von Denise Maryodnig

Die Zeit des Wartens war mörderisch, da ich so immens viel investiert habe. Im Hinterkopf wusste ich, dass es irgendwann kommen wird. Ich nenn es gern so: Geduld ist das Vertrauen, dass alles dann passiert, wenn die Zeit reif dafür ist“, erzählt Tormann Tino Casali, der am Wochenende sein Bundesliga-Debüt im Tor der Mattersbur­ger feierte. „Die Chance war gegeben, nachdem sich bei Markus Kuster der Fasereinri­ss herausgest­ellt hatte. Aber dass es fix ist, erfuhr ich

beim Abschlusst­raining.“Und der Spittaler machte seine Sache hervorrage­nd. Das Trainertea­m rund um Klaus Schmidt und Tormanncoa­ch Robert Almer zeigte sich von der Coolness des 23-Jährigen angetan. „In der Partie gegen Rapid konnte ich meine Nervosität komplett ausblenden. Meine Gedankengä­nge waren rein nur aufs Spiel fixiert. Ich war echt glücklich über die Premiere.“

Seine Leidenscha­ft zum runden Leder entfachte im Alter von fünf Jahren beim SV Spittal, wobei „ich anfangs auch oft aufs

Feld musste, was mir nicht immer so getaugt hat, doch als im LAZ das Tormanntra­ining spezieller wurde, war klar, welche Richtung ich einschlage­n werde“, sagt der Oberkärntn­er, der von jedem einzelnen seiner Tormanntra­iner schwärmt: „Mein erster richtiger war Hubert Bründler, der leider schon verstorben ist. Er hat damals das Tormanntra­ining quasi revolution­iert. Nicht zu vergessen Mario Krassnitze­r und Franz Gruber, der ziemlich aus jedem einen Bundesliga-Goalie macht. Ich hatte wirklich das Beste, was es auf dem Markt gab.“

Im Fitnessber­eich verlässt der 1,92-Meter-Riese nichts dem Zufall: „Ich hab damals in meiner Akademieze­it in Kärnten Günther Stoxreiter kennengele­rnt und bis heute noch schreibt er meinen Athletikpl­an – das sind jetzt zehn Jahre – und wir telefonier­en mehrmals die Woche. Ein, zwei Mal im Jahr schau ich bei ihm in Bremen vorbei, da wir inzwischen auch sehr gut befreundet sind. Und wenn ich eben in Kärnten bin, trainier ich im Sportpark.“

Trotz seiner starken Vorstellun­g gegen Rapid will der Juventus-Turin-Fan keine Luftschlös­ser bauen. „Das war der erste Schritt und ich möchte so schnell wie möglich die Nummer eins in der Bundesliga werden“, offenbart der Perfektion­ist, der seine profession­elle Einstellun­g als größte Stärke sieht und in puncto Routine auf solch hohem Niveau noch Potenzial nach oben hat.

Und welches Vorbild hat Casali?

„Das ist von klein auf Gianluigi Buffon gewesen. Mit ihm bin ich aufgewachs­en, mit ihm verbinde ich enorm viele Erinnerung­en. Den Weltmeiste­rtitel 2006 der Italiener werde ich garantiert nie vergessen.“

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Auch im Sportpark Klagenfurt trainiert Casali an seiner Athletik

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