Aufbauwille ist stärker als das Feuer
Nach dem Feuerinferno von NotreDame versucht sich die geschockte Grande Nation wieder zu sammeln. Das „Herz des Abendlandes“wurde schwer beschädigt, es fiel aber nicht.
Nach dem verheerenden Brand in Notre-Dame läuft die Ursachenforschung. Es gibt Hunderte Millionen Euro Spenden für den Wiederaufbau der Kathedrale. Nach dem Inferno wächst aber auch die Sorge um den mangelnden Brandschutz in den Kärntner Kirchen. Die furchtbare Brandkatastrophe in Paris zerstörte einen Turm und weite Teile des Gewölbes, der Altar von NotreDame blieb wie durch ein Wunder mehr oder weniger intakt
Das Schlimmste ist verhindert worden“: Mit diesen Worten hat Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron bereits in der Nacht die Lage nach dem schockierenden Großbrand der Kathedrale Notre-Dame de Paris – etwa 1000 Quadratmeter standen in Flammen – zusammengefasst. „Diese Kathedrale, wir werden sie wiederaufbauen, das verspreche ich“, sagte Macron sichtlich erschüttert bei einer improvisierten Pressekonferenz vor laufenden Kameras, nachdem er das zweite Mal den Schauplatz des Dramas besichtigt hatte.
Das Schlimmste ist also verhindert. Die Pariser sind erleichtert, die ganze Welt blickte an diesem Abend auf Paris. Zum Höhepunkt des Großfeuers, das am Montag um 18.43 Uhr vermutlich im Dachstuhl der Kathedrale ausgebrochen ist und erst um 6.00 Uhr offiziell als gelöscht galt, war lange unklar, ob Notre-Dame überhaupt zu retten ist. Als das Feuer auf den nördlichen Glockenturm übergegriffen hatte und die Angst bestand, die tonnenschweren
Glocken könnten niederstürzen, ließ das französische Innenministerium trocken mitteilen, dass man die komplette Zerstörung nicht ausschließen könne. Aufnahmen einer Drohne, die die Feuerwehr in den Himmel über Paris geschickt hatte, zeigten, wie das Feuer Haupt- und Querschiff erfasst hatte: Ein rot glühendes Kreuz lag im steinernen Herzen von Paris, es lag da in Trümmern, wie ein Mahnmal.
Kritik wurde an der angeblich zu spät handelnden Feuerwehr laut – die hatte es freilich aus vielerlei Gründen nicht einfach: Einsatzkräfte steckten offenbar im Pariser Abendverkehr fest. Außerdem sind die direkten Zufahrtsstraßen zur Kathedrale schmal geraten. Ein zusätzliches Hindernis nach Eintreffen der Feuerwehr waren fotografierende Schaulustige, die sich zunächst vor der Kirche sammelten. Das von einigen geforderte massive Aufbringen von kaltem Wasser auf stark erhitzten Sand- oder Naturstein gilt unter Experten als fatal, zumal es das Gemäuer zum Springen und im Extremfall ganz zum Kollaps hätte bringen können.
„Ich denke, dass man nicht mehr machen kann“, hielt Patrick Chauvet, der Direktor von Notre-Dame, fest. Sicherheitsmängel beim Brandschutz sieht er keine, er verweist etwa auf Brandaufseher, die drei Mal täglich den Dachstuhl prüfen.
Gestern entdeckten Fachleute
„einige Schwachstellen“im Gebäude, die vor allem das Gewölbe, also die Gebäudeecke betreffen. Innenstaatssekretär Laurent Nuñez fügte dann aber immerhin hinzu: „Im Ganzen hält die Struktur gut.“Für die rasante Ausbreitung des Feuers muss vor allem das hölzerne Dachwerk verantwortlich gewesen sein, das über acht Jahrhunderte unbeschadet überlebt hatte. Im 13. Jahrhundert waren dafür 24 Hektar Wald gerodet, 1300 Eichen hochgeschafft und