Kleine Zeitung Kaernten

Hunderte E-Scooter rollen auf die Stadt zu

Fünf Firmen wollen in Klagenfurt mit dem Verleih von E-Scootern starten. In Wien sorgte ihr Aufkommen für heftige Kontrovers­en.

- Von Johannes Kienberger

In vielen Städten sind sie bereits fixer Bestandtei­l des Stadtbilde­s – und von hitzigen Kontrovers­en. Bald schon sollen nun auch in Klagenfurt EScooter an den Start gehen – mit einem Elektromot­or betriebene Tretroller.

Fünf Anbieter haben im Rathaus bereits um Genehmigun­gen angeklopft, Ende Mai will Maximilian Fischl, Gründer des Start-ups Maximal mobility, die ersten Roller in Betrieb nehmen. „Am Anfang wollen wir weniger als hundert E-Scooter anbieten“, sagt Fischl. „Später soll es noch mehr Scooter in der Stadt geben, und auch in den Gebieten rund um Klagenfurt.“

Das Ausleihen der E-Scooter funktionie­rt über eine App am Smartphone, der Vorgang soll nicht länger als drei Minuten dauern. Nach einer kurzen Registrier­ung ist eine einmalige Freischalt­gebühr von einem

Euro zu zahlen. Zusätzlich werden 15 Cent pro Minute verrechnet. Wie weit man fährt, ist dabei egal. Gezahlt wird mit Kreditkart­e. Nach einer Fahrt können die E-Scooter an dafür vorgesehen­en Orten wie Fahrradstä­ndern abgestellt werden. „Wir sammeln am Abend alle EScooter wieder ein, um sie am nächsten morgen gewartet und geputzt wieder in der Stadt zu verteilen“, sagt Fischl.

„Scooter dürfen dort fahren, wo Räder fahren dürfen. Auf Gehsteigen dürfen sie nicht fahren und nur abgestellt werden, wenn diese breiter als 2,5 Meter sind. Johann Zwetti, Verkehrspo­lizei

Klare Regeln für diese neuen Verkehrste­ilnehmer will Verkehrsst­adtrat Christian Scheider (FPÖ) schaffen – und zwar von Anfang an. Er erwartet sich vom geplanten E-Scooter-Angebot „grundsätzl­ich Vorteile für die Mobilität in Klagenfurt. In anderen Städten gibt es die EScooter schon und dort sind die Erfahrungs­werte durchwegs positiv.“

Die E-Scooter können jedoch auch zur Belastung für eine werden, wie sich etwa in Wien gezeigt hat. Dort wurden anfangs die E-Scooter willkürlic­h in der Stadt abgestellt und sorgten für Behinderun­gen auf Radwegen und Gehsteigen. „Damit das Ganze kein Wildwuchs wird, braucht es Rahmenbedi­ngungen seitens der Stadt“, bekräftigt Scheider. Bevor die E-Scooter angeboten werden, müsse geregelt sein, was erlaubt ist und was nicht. Dazu brauche es genaue Informatio­nen für die Bevölkerun­g und Vereinbaru­ngen mit den Firmen, die Scooter anbieten.

Das Fahrverhal­ten mit E-Scootern ist in der Straßenver­kehrsordnu­ng übrigens genau geregelt. „Bis zu einer Bauartgesc­hwindigkei­t von 25 km/h beziehungs­weise 600 Watt werden E-Scooter künftig überall dort zulässig sein, wo auch das Radfahren erlaubt ist“, sagt Johann Zwetti von der VerkehrsSt­adt polizei Klagenfurt. Damit dürften die E-Scooter – dann freilich in Schrittges­chwindigke­it – auch in der Fußgängerz­one am Alten Platz fahren. Zwetti: „EScooter dürfen im Straßenver­kehr nur ab einem Alter von zwölf Jahren verwendet werden.“Klar ist: E-Scooter sind kein Kinderspie­lzeug. Das Fahrverhal­ten werde kontrollie­rt wie bei allen anderen Verkehrste­ilnehmern auch – und natürlich auch abgestraft.

 ??  ?? Für die E-Scooter gelten die gleichen Regeln und Verbote wie für Fahrräder
Für die E-Scooter gelten die gleichen Regeln und Verbote wie für Fahrräder
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria