Kleine Zeitung Kaernten

Hier gibt es zum Einkauf auch ein Küsschen

Das Alte Rathaus am Alten Platz war lange eine der wichtigste­n Mode-Adressen der Stadt. „Bon Bon“setzt nun diese Tradition fort.

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Für eine Veränderun­g ist es nie zu spät: So lautet das Credo von Jutta Hammerer, die seit 29 Jahren das Modegeschä­ft „Bon Bon“betreibt. Zwei Jahrzehnte lang war das Geschäft am Arthur-LemischPla­tz beheimatet. Seit dem 2. April hat die Boutique am Alten Platz ein neues Zuhause gefunden – und zwar im geschichts­trächtigen Palais Welzer. Das um 1600 erbaute Gebäude diente bis 1918 als Rathaus. 1984 entwarf Architekt Günther Domenig die Geschäftsf­lächen der Rikki-Reiner-Filiale, welche dort bis 2017 untergebra­cht war.

„Wir haben den alten Standort geliebt, bis das Geschäftss­terben in der Nachbarsch­aft um sich gegriffen hat“, sagt Hammerer. Zur Erinnerung: 2017 schlossen die Modehäuser C&A, Orsay und Herrenauss­tatter Glasner ihre Pforten. „Wenn abends kein Licht brennt, fühlt man sich verlassen“, erklärt die 55-Jährige. An dem alten Standort habe man sich schwergeta­n, von Neukunden entdeckt zu werden: „Obwohl

Klagenfurt nicht so verwinkelt ist, wie andere Städte, wird man abseits der großen Einkaufszo­nen nicht gefunden.“

Überhaupt habe sich das Kaufverhal­ten der Kunden durch den Online-Handel stark verändert: „Da muss man mit der persönlich­en Beratung punkten“, so Hammerer. Wer in der Boutique „Bon Bon“einkauft, bekommt daher neben der Kleidung ein Glas Prosecco gratis dazu. Mitunter gibt es auch ein Küsschen auf die Wange. „Aus vielen Kundenbezi­ehungen haben sich echte Freundscha­ften entwickelt“, so die Boutique-Inhaberin.

Der Umzug sei nur durch Teamarbeit zu bewältigen gewesen. So seien etwa die Fenster unzureiche­nd isoliert gewesen, was zu Problemen am Gewölbe geführt hatte. „Jetzt sind die Auslagen doppelt isoliert.“Außerdem wurde der Geschäftse­ingang nach vorne versetzt. Dadurch kann ab sofort auf 175 Quadratmet­ern eingekauft werden. „Der neue Standort ist heller und leichter mit dem Auto erreichbar“, urteilen Stammkundi­nnen.

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