Kleine Zeitung Kaernten

In der Ruhe liegt die Kraft

Mobile Entspannun­gstechnik: wie Mazda mit seinem neuen 3er in einer viel zu hektischen Welt und abseits vom Mainstream reüssiert.

- Walter Röhrl, Doppel-Rallye-Weltmeiste­r und Kleine-Zeitung-Cheftester, über den Mazda 3

Ich bin ein bissl vorbelaste­t: Der Mazda MX5, als Spaßmacher und Leichtgewi­chtler, ist mein Link zu der Marke, denn dieser Roadster bringt das Autofahren auf den Punkt.

So viel zu meiner hohen Erwartungs­haltung.

Was mir auf den ersten Blick gefällt: Mazda klinkt sich selbstbewu­sst aus dem Mainstream aus und zeichnet sein eigenes Erscheinun­gsbild. Schöne, weiche, runde Formen, glatte Flächen, ein echtes Charakterg­esicht mit der Front und der Mut, die C-Säule so durchzuzie­hen: Das ist toll gemacht. So ein Design würde sogar Italienern gut stehen – für einen japanische­n Kompakten kommt das einem Adelstitel gleich.

Der Platz vorne ist exzellent, hinten schaut’s auf den ersten Blick enger aus. Aber dafür hat man umfangreic­he Verstell-Op

tionen beim Lenkrad – damit kann man den Fahrersitz erstaunlic­h weit nach vorne rücken. Hinten, mit der Fensterfor­m und der C-Säule ist dann es fast wie in einem Kokon.

Aber jetzt ist es an der Zeit, den Motor zu starten: Die Ruhe des 122-PS-Benziners ist beeindruck­end, mit speziellen Kniffen auch bei der Dämmung etc. ein absolut guter Standard gelungen. Das Cockpit selbst ist nicht digitalisi­ert, aber aufgeräumt, alle unnötigen Knöpfe im Umfeld sind weg, das Headup-Display ist mit den wichtigste­n Infos gut ablesbar. Gut, dass Mazda nicht den Größenwahn bei den Bildschirm­en mitmacht – man kann alles sehr gut beim Navi-System etc. ablesen.

Der 3er rollt sehr solide ab, das Getriebe ist sehr leichtgäng­ig, die Lenkung macht außerdem einen sehr guten Eindruck. Es ist einfach ein Auto zum Dahingleit­en, fein für eine Familie. Von der Leistung selbst darf man sich nicht zu viel erwarten, es gibt eben nichts Hektisches an dem kompakten Japaner – er klettert gleichmäßi­g und unerist

müdlich dem Drehzahlba­nd entlang, eventuelle Anfahrschw­ächen putzt das Mild-Hybrid-System aus. Und das alles geschieht bei wirklich feinen Verbrauchs­werten, (sogar) eine Zylinderab­schaltung ist an Bord.

Wir sind den Mazda letztlich zwischen 5,5 und 7,01 Liter gefahren – den Spitzenwer­t gab’s bei Höchsttemp­o auf deutschen Autobahnen und im Härtetest.

Der Mazda 3 ist von so einer Selbstvers­tändlichke­it (man fühlt sich sofort wohl, wenn man sich hineinsetz­t), von Klarheit und Unaufgereg­theit getragen, dass es eine Freude ist. Vor allem in hektischen Zeiten wie diesen haben die Japaner den richtigen Zugang gefunden.

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 ??  ?? Entspannte­s Verhältnis: Cheftester Walter Röhrl mit dem Mazda 3, der neue Akzente in der Kompaktkla­sse setzt
Entspannte­s Verhältnis: Cheftester Walter Röhrl mit dem Mazda 3, der neue Akzente in der Kompaktkla­sse setzt
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