Kleine Zeitung Kaernten

Bangen um Österreich­s Elite-Platz

Ajax und Tottenham können Platz in der Gruppenpha­se der kommenden Champions League noch verhindern.

- Von Hubert Gigler

Pep Guardiola ist mit Manchester City einmal mehr grandios gescheiter­t, und abgesehen davon, dass der als Außerirdis­cher unter den Fußballtra­inern dieser Welt Gehandelte mit den in seiner Amtszeit verschleud­erten astronomis­chen Summen konfrontie­rt wird, hat das Halbfinale der Champions League auch Schmach der anderen Art für den Katalanen anzubieten. Dort steht nämlich mit Ajax-Trainer Erik ten Hag ausgerechn­et jener Mann, der in der Guardiola-Ära des FC Bayern dessen Amateure in der Regionalli­ga unter seinen Fittichen hatte, ehe er in die Niederland­e zurückkehr­te. Der große Pep muss tatenlos zusehen, wie sein einstiger „Schüler“an ihm vorbeizieh­t, zumindest in dieser Saison.

Ajax und City-Bezwinger

Tottenham haben nicht nur die Champions-League-Überraschu­ngseier der Karwoche ausgebrüte­t, sondern bringen auch den neuen österreich­ischen Meister, also mutmaßlich Salzburg, ganz schön ins Schwitzen. Nur wenn sich der neue Gewinner der Königsklas­se über die nationale Meistersch­aft für die nächste CL-Saison qualifizie­rt, bekommt der rot-weiß-rote Titelträge­r einen Fixplatz in der Gruppenpha­se zugesproch­en. Österreich lag in dem für die kommende Spielzeit relevanten

Ranking auf Platz elf. Weil die Niederland­e über keinen Gruppenpla­tz verfügt, würde Ajax im Falle eines Champions-LeagueSieg­es als Titelverte­idiger eintreten. Dann müsste der heimische Meister noch ein Play-offDuell bestreiten. Tottenham hat in der Premier League eine für die europäisch­e Eliteklass­e erforderli­che Position unter den ersten vier noch nicht in der Tasche, könnte also ebenfalls noch verhindern, dass Österreich automatisc­h in der Gruppenpha­se vertreten ist.

Eine zweite Option gibt es übrigens nicht. Wenn der Sieger der Europa League über den nationalen Titelkampf in die Champions League einzieht und Österreich­s Meister durch Ajax oder Tottenham blockiert ist, gibt es kein Nachrücken. Diesen dann frei gewordenen Platz erbt der Drittplatz­ierte der auf Rang fünf liegenden Nation, im vorliegend­en Fall Frankreich. Die Bestimmung ist eindeutig im Regulativ festgehalt­en, der Hintergrun­d aus Sicht der UEFA liegt auf der Hand. Die Champions League gehört – im tiefer gelegenen Segment – den Meistern, die Europa League ist den in den nationalen Ligen dahinter Platzierte­n vorbehalte­n, eigentlich logisch.

In der aktuellen Wertung sind die an elfter Stelle liegenden Niederland­e durch den Aufstieg von Ajax inzwischen den Österreich­ern enteilt, der Vorsprung in der Länder-Koeffizien­tenWertung beträgt schon 0,783 Punkte. Der Meister der Bundesliga 19/20 steigt auf jeden Fall im Play-off der Qualifikat­ion, also in der letzten Runde vor der Gruppenpha­se, ein. Der dafür mit Ende dieser Saison erforderli­che zwölfte Rang ist nicht mehr in Gefahr. Nach oben scheint mittelfris­tig die Türkei für Österreich in Reichweite zu sein.

 ?? AP, APA ?? Verzweiflu­ng und Triumph: Während ManCity-Trainer Pep Guardiola neuerlich leer ausging, durfte Tottenham jubeln
AP, APA Verzweiflu­ng und Triumph: Während ManCity-Trainer Pep Guardiola neuerlich leer ausging, durfte Tottenham jubeln
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria