„Das waren die Besten der Besten“
Keine Hoffnung für die Tiroler Extrembergsteiger David Lama und Hansjörg Auer. Eltern posteten bereits Nachruf.
Sie werden vermisst und die örtlichen Rettungskräfte nehmen das Schlimmste an“, erklärte der Sponsor der drei Ausnahmebergsteiger „The North Face“gestern in den sozialen Medien. Und „Parks Canada“, in der alle kanadischen Nationalparks vereinigt sind, postete in einer Aussendung: „Such- und Rettungseinsätze sind derzeit aufgrund der Wetterlage und der Lawinengefahr nicht möglich.“
Wie nichtexistent die Hoffnung auf ein Überleben der Extrembergsteiger ist, zeigte dann am Nachmittag die Reaktion von Claudia und Rinzi Lama: „David lebte für die Berge und seine Leidenschaft für das Klettern und Bergsteigen hat uns als Familie geprägt und begleitet. Er folgte stets seinem Weg und lebte seinen Traum. Das nun Geschehene werden wir als Teil davon akzeptieren“, posteten die Eltern auf seiner Homepage. Und baten, David so in Erinnerung zu behalten.
Die beiden Tiroler Extrembergsteiger David Lama (28) und Hansjörg Auer (35) und ihr US-amerikanischer Bergkamerad Jess Roskelley (36) werden
seit Mittwoch in den kanadischen Rocky Mountains vermisst (wir berichteten gestern). Die drei wollten den 3295 Meter hohen House Peak im Banff-Nationalpark über einen besonders schwierigen Anstieg auf der Ostseite bezwingen.
Jess Roskelleys Vater, selbst ein berühmter Bergsteiger, hatte die Nationalparkverwaltung alarmiert, als er seinen Sohn nicht erreichen konnte. „Diese schickte einen Hubschrauber los. Die Crew entdeckte einen großen Lawinenkegel, Ausrüstungsteile und einen teilweise vom Schnee bedeckten Körper“, gab er bekannt. „Aufgrund der Spurenlage vor Ort dürften alle drei Mitglieder der Gruppe tot sein“, sagte ein Sprecher von „Parks Canada“. Eine offizielle Bestätigung gibt es jedoch nicht, betonte Peter Guschelbauer vom Außenministerium. „Wir sind über unsere Botschaft in Ottawa mit den Behörden in Kontakt, haben auch Kontakt mit den Familien.“Red Bull, Sponsor von David Lama, geht davon aus, dass die Suche nach den Vermissten fortgesetzt wird, „sobald die Bedingungen dies zulassen“.
Reinhold Messner reagierte in einer ersten Stellungnahme betroffen: „Es ist ein sehr schlimmes Unglück, schrecklich!“Bergsteigerlegende Peter Habeler, der David Lama seit dessen Kindergartentagen kannte und ihm eine große Karriere prognostizierte, betonte: „Das waren die Besten der Besten. Überflieger im positiven Sinn.“Man brauche allerdings Glück, um in diesen Dimensionen zu überleben. Es sei keine Frage des Könnens, pflichtete er Reinhold Messner bei. „Denn gekonnt haben diese Burschen ohnehin alles.“