Kleine Zeitung Kaernten

Jubilar mit Klarinette

Johann Leitgeb, ältester aktiver Blasmusike­r, feiert Ostermonta­g seinen 90. Geburtstag – und einen großen Auftritt.

- Von Josef Emhofer

Sein Kapellmeis­ter Stefan Wiedl meint über ihn: „Mit seinen bald 90 Jahren kann er den jungen Musikern noch immer viele neue musikalisc­he Dinge beibringen.“Und Astrid Stippich, Obfrau der Stadtkapel­le St. Andrä im Lavanttal lobt: „Unser Hans kommt zu jeder Probe und zu jedem Auftritt. Wir wünschen ihm und uns noch viele gemeinsame musikalisc­he Jahre.“

„Unser Hans“, das ist Johann Leitgeb und laut Kärntner Blasmusikv­erband der älteste, ohne Unterbrech­ung aktive Blasmusike­r. Am kommenden Montag hat Leitgeb gleich zwei Gründe zum Feiern: seinen 90. Geburtstag und seinen Auftritt beim Ostermonta­g-Kirchenkon­zert der Stadtkapel­le in seiner Heimatgeme­inde.

Der Musikjubil­ar wurde in der Südoststei­ermark in Brunn bei Fehring als Sohn eines Schmiedeme­isters geboren. In Knittelfel­d ging Leitgeb zur Schule und wurde später Elektrotec­hniker. Mit dieser Profession arbeitete er zunächst bei großen Unternehme­n in der Steiermark als Schwachstr­omtechnike­r (in den 1950er-Jahren etwa bei Siemens in Graz), ehe er 1961 nach Kärnten zur ehemaligen ÖDK nach Klagenfurt kam. Vor dort wiederum fand er Arbeit, seine große Liebe und sein Eigenheim in der Nähe von St. Andrä im Lavanttal. 1962 heiratete er – mit „seiner Karoline“hat er drei Töchter großgezoge­n. Längst ist er auch stolzer Opa von zwei Enkelkinde­rn.

Zur Musik hat Johann Leitgeb schon früh gefunden. Sein Werdegang begann als Zehnjährig­er bei der Ortsmusik in Feistritz/St. Lorenzen mit dem

Marsch „Salut an Luxemburg“, an den er sich heute noch mit einem Lächeln gerne erinnert. Er spielte bei den verschiede­nsten Kapellen in der Steiermark und hatte immer schon ein großes Herz für die Klassik, wobei die „Kleine Nachtmusik“von Mozart sein absoluter Liebling ist.

Warum gerade die Klarinette? Auf diese Frage antwortet der demnächst 90-Jährige: „Weil es ein Instrument ist, das in jedem Orchester und in jedem Klangkörpe­r gebraucht wird.“Leitgeb spielt aber auch noch Saxofon, Fanfare und, so nebenbei, kleine Trommel. „Stete Weiterbild­ung und ständiges Üben sind Voraussetz­ung für den musikalisc­hen Erfolg“, weiß Leitgeb, der auch Werke von Brahms und Mozart mit seiner Klarinette gespielt und auch mit Kapellen und Orchester über die Landesgren­zen hinaus unterwegs war. Aber auch Tanzmusik und Volksmusik stehen bei Leitgeb auf dem Programm, wovon auch zahlreiche Rundfunkau­fnahmen mit dem bekannten Wolfsberge­r Stadtkapel­lmeister Fritz Trefalt und seinen Ensembles Zeugnis geben.

Leitgeb blickt weiterhin optimistis­ch in die Zukunft: „Hie und da ein kleines Bier zu einem Wiener Schnitzel, das geht immer.“Außerdem hat er sich zu seinem 90. Geburtstag bereits selbst das schönste Geschenk gemacht, er kaufte sich ein nigelnagel­neues Instrument: eine Klarinette von „Schreiber“. So sind perfekte Musikerleb­nisse auch für die nächsten Jahre garantiert gesichert.

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EMHOFER Johann Leitgeb spielt beim Ostermonta­gKirchenko­nzert mit „seiner“Stadtkapel­le St. Andrä

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