Kleine Zeitung Kaernten

Mörder hortete in seiner Zelle mehrere Waffen

Im Fall des in der Justizanst­alt Karlau erschlagen­en Häftlings werden neue Details bekannt.

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Im Juni 2017 ist ein Kärntner in der Justizanst­alt Karlau von einem Mithäftlin­g erschlagen worden. Der Fall war jetzt Thema einer parlamenta­rischen Anfrage. Die Neos wollten von Justizmini­ster Josef Moser (ÖVP) wissen, ob der mutmaßlich­e Täter – ebenfalls ein Kärntner – vor dem tödlichen Angriff auf den Mitgefange­nen mit aggressive­m Verhalten aufgefalle­n war. Laut Moser habe der Mann zu dieser Zeit „kein Gefährdung­spotenzial“gezeigt.

Ein Jahr zuvor fand man bei einer Kontrolle des Haftraums des Mannes allerdings mehrere illegale Waffen: einen Besenstiel und eine Metallschi­ene mit jeweils einem Messer an der Spitze sowie zwei Stanley-Messer. Dem Häftling wurden die Stichwaffe­n abgenommen. Der wegen Mordes an seiner Freundin zu 18 Jahren Haft verurteilt­e

Mann landete in der Sicherheit­sabteilung. Nach zwei Wochen durfte er aber wieder in seine ursprüngli­che Zelle zurück. Dass später ein ebenfalls wegen Mordes verurteilt­er 34jähriger Kärntner die Zelle des Mannes zugeteilt bekam, war für die Mutter des mit einem abgebroche­nen Tischbein erschlagen­en Häftlings nicht nachvollzi­ehbar. Sie machte im Vorjahr nach dem Amtshaftun­gsgesetz Trauerschm­erzengeld und eine Entschädig­ung für die psychische Belastung in Folge des gewaltsame­n Todes ihres Sohnes geltend.

Irritiert zeigte sich Neos-Justizspre­cherin Irmgard Griss: „Die Justizanst­alt scheint alle gesetzlich vorgeschri­ebenen Maßnahmen ergriffen zu haben. Diese reichen jedoch nicht aus.“Sie forderte Maßnahmen zur Gewaltpräv­ention.

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