Mit Schlamperei den „großen Knall“riskiert
Die Eigentümer einer Wohnanlage ahnten nicht, dass Gasanlage „Pulverfass“war.
Diese drei Tage im Dezember 2017 wird der Klagenfurter Jürgen Grabensteiner so schnell nicht vergessen – nicht nur, weil sie bei ihm ein Gehörproblem hinterließen. Am Montag, den 11., stellte er merkwürdige Geräusche an der Gasanlage des Mehrparteienhauses fest und verständigte sofort die Verwaltung. Zwei Tage später war die Situation unverändert. Just, während er bei der Hausverwaltung nachfragte, warum keine Maßnahmen erfolgt seien,
es zu einer gewaltigen Verpuffung und dann zum Gasaustritt. Die Hausbewohner wurden evakuiert, die Garage von der Feuerwehr entlüftet.
In der Folge nahm die Staatsanwaltschaft Ermittlungen auf. Weil „kein sorgfaltswidriges Verhalten mit der im Strafverfahren erforderlichen Sicherheit nachgewiesen werden konnte“, stellte sie im heurigen Februar aber Verfahren gegen zwei Beschuldigte ein: gegen einen Servicetechniker der Stadtwerke bzw. gegen eine Mitarbeiterin des Hausverwalters.
Kann man damit so einfach zur Tagesordnung übergehen? Jürgen Grabensteiner ist bestimmt nicht der Einzige, der sich wundert, dass dieser gefährliche Zwischenfall offenbar ohne jede Konsequenz bleibt. „Wäre ich nicht in den Heizungsraum gegangen, wäre die Verpuffung womöglich unentkam deckt geblieben und austretendes Gas hätte ungehindert die Tiefgarage gefüllt. Bis es beim ersten Funken zur Explosion gekommen wäre.“
Was Grabensteiner gleichermaßen irritiert wie empört: Wie Gutachten ergaben, hatten die Stadtwerke im Zuge ihres Wartungsvertrages nicht die erforderlichen Servicearbeiten durchgeführt. Da zum Beispiel