Kleine Zeitung Kaernten

Schlacht um Mehrheit bei BKS Bank

BKS sieht „Angriff auf Regionalba­nken“durch UniCredit Bank Austria. Diese dementiert.

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Paukenschl­ag am Karfreitag. „Angriff auf österreich­ische Regionalba­nk“, alarmierte die BKS Bank gestern Abend in einer Aussendung. „Die UniCredit Bank Austria will offenbar eine Stimmenmeh­rheit an der BKS Bank erreichen und hat das vermutlich auch bei der Oberbank und bei der BTV (Bank für Tirol und Vorarlberg) vor. Wir gehen davon aus, dass die Aktionäre der BKS das mehrheitli­ch abwehren werden“, präzisiert­e BKSVorstan­dsvorsitze­nde Herta Stockbauer im Gespräch mit der Kleinen Zeitung.

Bei der Bank Austria wird indes dementiert: Man kontrollie­re keine der drei Banken und beabsichti­ge auch nicht, die Kontrolle an der BKS oder an den anderen Regionalba­nken zu erlangen.

Auslöser für die Kontrovers­e ist laut BKS ein Antrag, den die UniCredit Bank Austria (sie hält 6,6 Prozent an der BKS) und ihre Tochter CABO (die 23,2 Prozent hält) an die BKSHauptve­rsammlung am 8. Mai gestellt hat: nämlich für den Beschluss einer „Sonderprüf­ung“durch einen unabhängig­en (Wirtschaft­s-)Prüfer. Dieser soll die seit den 1950er-Jahren bestehende wechselsei­tige Ringbeteil­igung der drei Regionalba­nken BKS, Oberbank und BTV hinsichtli­ch aller seit 1994 durchgefüh­rten Kapitalerh­öhungen auf Rechtmäßig­keit prüfen. Diese Ringbeteil­igung – zusätzlich mit einem Syndikatsv­ertrag – hat bisher die Unabhängig­keit der drei Regionalba­nken gesichert.

Die Bank Austria wirft nach eigenen Angaben ganz konkret der BKS im Zusammenha­ng mit Kapitalerh­öhungen zwischen 1994 und 2018 Verstöße gegen die Corporate Governance und gegen das Aktienrech­t vor.

An der BKS hält die Oberbank 18,5 Prozent, die BTV 18,9 Prozent. Umgekehrt hält die BKS an der Oberbank 14,2 Prozent und an der BTV 16,2 Prozent. Ein Syndikatsv­ertrag bindet auch die Generali ein. Eine Mehrheit hat das Syndikat allein nicht. Neben dem Aktionär Wüstenrot sind Anteile im Streubesit­z.

„Der Angriff der UniCredit ist ein einzigarti­ger Vorgang in der 100-jährigen Geschichte der BKS“, so Stockbauer hörbar empört. Es sei zu befürchten, „dass feindliche Anträge auch für die HVs von Oberbank und BTV gestellt werden“, sagte Stockbauer. Sie erwarte, dass die Anträge keine Mehrheit finden.

Die BKS würde heuer an die Aktionäre wieder zehn Millionen Euro Dividende ausschütte­n, verwies sie auf den Erfolg der Bank. Die wechselsei­tigen Beteiligun­gen seien zulässig und rechtlich wasserdich­t. Stockbauer erwartet auch, „dass die Wiener Börse am Dienstag das gelassen zu Kenntnis nehmen wird“.

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