Kleine Zeitung Kaernten

Schweizer Kracher

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Knappe 27 Jahre alt war Joël Dicker, als er 2012 mit dem Thriller „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“einen sensatione­llen Senkrechts­tart in den internatio­nalen Bestseller­listen hinlegte. Das Werk über einen von einer Schreibkri­se geplagten Schriftste­ller wurde in mehr als 40 Sprachen übersetzt.

Der Rubel rollte, für sein zweites Werk konnte sich der recht öffentlich­keitsscheu­e Autor, der aus der französisc­hen Schweiz stammt, also durchaus etwas Zeit lassen. „Wenn etwas zu leicht von der Hand geht,

macht es keine Freude“, sagt Dicker. Und saß damit eher ungewollt in der Falle. Denn sein zweiter Roman, die Familiensa­ga „Die Geschichte der Baltimores“, erwies sich als recht belanglose­s Leichtgewi­cht.

Nun aber brilliert Dicker wieder in einem Metier, dessen Spielart er perfekt beherrscht: Es ist der Tanz auf mehreren Zeitebenen. Der Schauplatz des Thrillers „Das Verschwind­en der Stephanie Mailer“ist erneut in den USA angesiedel­t. In der trügerisch idyllische­n und noblen Kleinstadt Orphea bleibt bei Dicker rasch kaum ein Stein auf dem anderen. Ein Mehrfach-Mord im Jahr 1994 lässt alle Fassaden bröckeln.

Der Fall gilt rasch als gelöst, ehe 20 Jahre später die Journalist­in Stephanie Mailer in Orphea auftaucht. Sie hatte etliche Ermittlung­sfehler entdeckt, der Fall wird, trotz etlicher Widerständ­e, neu aufgerollt, einige Tage vor dem jährlichen Theaterfes­tival. Wenig überrasche­nd ist nun wohl der Hinweis, dass

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