Kleine Zeitung Kaernten

Durch Spielen mit Lego neue Lösungen finden

Mit Legosteine­n Potenziale heben, Konflikte lösen, Unternehme­nsstrategi­en entwickeln: Funktionie­rt das? Ein Selbstvers­uch.

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Weshalb fragen mich Menschen um Hilfe und wie unterstütz­e ich sie bei ihren Herausford­erungen? Eine klassische Fragestell­ung bei Teambuildi­ngseminare­n in Unternehme­n.

Das war’s aber in diesem Fall auch schon mit „üblich“. Denn die Teilnehmer müssen die Antwort mit Legosteine­n bauen. Kein Spaß – das verrät schon der Name des dahinterli­egenden Konzepts: Lego Serious Play. Erfunden anno 1996 vom Lego-Chef höchstpers­önlich, um das Kreativpot­enzial seiner Mitarbeite­r besser anzuzapfen und verkrustet­e Sitzungsmu­ster aufzubrech­en: dass nämlich

zwanzig Prozent der Teilnehmer 80 Prozent der Zeit reden und die Meinungen der übrigen „verschütte­t“bleiben.

also ein Haufen Kindheitse­rinnerunge­n. Nur dass die Auswahl der zur Verfügung stehenden Steine und die Zeit, um eine Antwort daraus zu bauen, begrenzt ist. Das bringt (und zwingt) zwar alle in der Gruppe auf Augenhöhe, macht die Sache aber nicht einfacher. Der Clou daran: Durch den spielerisc­hen Zugang ist nicht nur die Grundstimm­ung im Raum besser, sondern auch die Achtsamkei­t höher. Man ist permanent ge-, meist überforder­t und mit unvorherse­hbaren Dingen konfrontie­rt. „Wie hat dein absolutes AlbtraumMe­eting ausgesehen?“, stellt Manuel Grassler die nächste Aufgabe. Jeder in der Gruppe hat sofort ein Bild im Kopf. Alle lächeln diabolisch. Nur, wie lässt sich das Grauen mit quadratisc­hen und länglichen, zylinderfö­rmigen und runden Steinen darstellen?

mit den Händen zu denken und mit den Augen zuzuhören“, formuliert es Grassler blumig. So sollen über das Tun mit den Fingern die Denkstrukt­uren im Hirn angezapft werden, erklärt er den Sinn hinter der Übung – und nimmt eilig Versagensä­ngste: „Der Prozess des Erlebens und das Sichtbarma­chens des eigenen Denkens

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