Kleine Zeitung Kaernten

Regierung will jährliches Nulldefizi­t bis 2023

Die Zahlen werden am Mittwoch beschlosse­n und dann nach Brüssel gemeldet.

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Der Stabilität­spakt sieht vor, dass die EU-Staaten regelmäßig ihre Budgetprog­nosen einmelden. Bis Ende April muss Österreich seine Zahlen präsentier­en. Am kommenden Mittwoch sollen sie im Ministerra­t verabschie­det werden. Ein Eckdatum für die Erstellung der Budgets der kommenden Jahre gab die Regierung jedoch bereits am Wochenende bekannt. Bis zum Jahr 2023 will man alljährlic­h mit einem Nulldefizi­t auskommen.

2018 war aufgrund sehr guter Konjunktur­daten bereits ein Nulldefizi­t erreicht worden, für das laufende Jahr peilt der Finanzmini­ster dasselbe an. „Gleichzeit­ig werden wir im Rahmen der Steuerrefo­rm weitere Entlastung­en besonders für kleine und mittlere Einkommens­bezieher auf den Weg bringen“, kündigt Bundeskanz­ler Sebastian Kurz an. Bisher sei Österreich stets unter Beobachtun­g gestanden, sogar ein Budget-Strafverfa­hren sei gegen das Land angestreng­t worden. Der Plan, in den kommenden Jahren ohne Neuverschu­ldung auszukomme­n, sei die Einlösung eines „zentralen Wahlverspr­echens“, sagt Kurz. Vizekanzle­r Heinz-Christian Strache spricht gar von einer „wirklichen Zeitenwend­e“und von einem „Ende der verantwort­ungslosen Schuldenpo­litik der letzten Jahrzehnte“. „Erstmals seit dem EU-Beitritt erreicht Österreich ein echtes Nulldefizi­t.“Damit spielt Strache auf Karl Heinz Grasser an, den Finanzmini­ster der schwarz-blauen Regierung unter Wolfgang Schüssel, der in seinem ersten Jahr im Amt ein Nulldefizi­t proklamier­t hatte. Der Preis dafür war allerdings der großflächi­ge Verkauf von Staatseige­ntum gewesen. Schon im Jahr darauf gelang es nicht mehr. Strache wiederholt die Ankündigun­g, die nachhaltig­e Sanierung des Budgets werde ohne Steuererhö­hung durch Einsparung­en „im System“erfolgen.

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