Kleine Zeitung Kaernten

Ärztekamme­r klagt „Guru“

Gegen Robert F. wird wegen Kurpfusche­rei ermittelt. Die Ärztekamme­r warnt vor Schaden für Patienten.

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Der Mann aus der Südwestste­iermark mit dem Rauschebar­t und den violetten Haaren scheidet die Geister. Während Robert F., gelernter Automechan­iker, sich mit Nahrungser­gänzungsmi­tteln offenbar einen großen Kundenstam­m aufgebaut und viel Geld verdient hat, warnen vor allem Schulmediz­iner vor schädliche­n oder sogar gefährlich­en Folgen seines Handelns.

Der Hauptvorwu­rf, dem die Staatsanwa­ltschaft Graz seit mehr als einem Jahr nachgeht, lautet: Verdacht der „Kurpfusche­rei“. Weil F. seine Produkte in Geschäften und über das Internet weiter vertreiben kann und zudem Vorträge – auch in

der Steiermark und Kärnten – hält, will die Ärztekamme­r Steiermark nun zivilrecht­lich gegen F. vorgehen und bringt eine Unterlassu­ngsklage gegen ihn ein. Auch die österreich­ische Apothekerk­ammer und die Bezirkshau­ptmannscha­ft Bregenz haben ihn laut Medienberi­chten angezeigt. Man wolle verhindern, dass F. Menschen von lebenswich­tigen Therapien abrät. Es gehe „um das Leben von Menschen“.

habe ein internatio­nales Verkaufsne­tzwerk für Nahrungser­gänzungsmi­ttel unklarer Herkunft hochgezoge­n. Die Kammer wirft ihm vor, dass er seinen Kunden und Anhängern von Herzschrit­tmachern abrate, Ärzte mit NS-Verbrecher­n vergleiche und sie des Verkaufs von Drogen bezichtige. Laut Ärztekamme­rpräsident Herwig Lindner sind die Botschafte­n „gefährlich und menschenve­rachtend“.

Auch die Agentur für Gesundheit und Ernährungs­sicherheit (Ages) warnt vor den Produkten. Vitamin-B-Kapseln sollen zu hohe Konzentrat­ionen von Vitamin B und Zink aufweisen, was schädlich sei. F. weist die Vorwürfe zurück. In seinen Produkten sei „kein Gift drin“. Und: „Die Ages kann warnen, vor wem sie will. Aber warnt sie auch vor tödlichen Mitteln in der Apotheke?“

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