Kleine Zeitung Kaernten

Mahnende Botschaft zum Osterfest

Papst Franziskus entzündete in der Osternacht­smesse das Osterlicht. Am Karfreitag hatte er der Migranten gedacht, die wegen „politische­n Kalküls“die Tore verschloss­en vorfänden.

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Papst Franziskus und Roms Oberrabbin­er, Riccardo Di Segni, haben sich gegenseiti­g frohe Feiertage gewünscht. Heuer überschnei­den sich das christlich­e Osterfest und das jüdische Pessach. „Möge der Gott der Barmherzig­keit euch mit seinem Segen begleiten und Frieden und Versöhnung gewähren“, schrieb Franziskus. Di Segni dankte ihm und wünschte „Freude, Seelenruhe und Gesundheit“.

Beide lobten die gegenseiti­gen Beziehunge­n und die Zu

sammenarbe­it der Religionen. In der Osternacht­sfeier entzündete der Pontifex in der Vorhalle des Petersdoms feierlich das Osterlicht und erinnerte so an die Auferstehu­ng Jesu. Zudem nahm er in dem Gottesdien­st einige Erwachsene durch Taufe und Firmung in die katholisch­e Kirche auf. Weitere Höhepunkte sind am heutigen Vormittag die Ostermesse auf dem Petersplat­z (10.30 Uhr) und um die Mittagszei­t der feierliche Segen urbi et orbi.

Am Karfreitag hatte Franziskus zusammen mit Tausenden Gläubigen den Kreuzweg gebetet. Die Zeremonie im Gedenken an den Leidensweg Jesu Christi lief im Schein vieler Fackeln auf der Via Crucis vor dem Kolosseum ab. Der Papst nahm betend an der Feier teil.

Ordensfrau Eugenia Bonetti, Vorsitzend­e der Vereinigun­g „Slaves no more“, verfasste die Meditation­en für den Kreuzweg und machte auf das Thema Menschenha­ndel aufmerksam. Auch 2019 gebe es noch Leute, die „gekreuzigt werden“, damit andere sich bereichert­en, so die Italieneri­n. Dabei bezog sie sich auf die Zwangspros­titution von Migrantinn­en, besonders minderjähr­igen. Jeder Einzelne sei aufgerufen, sich persönlich gegen Menschenha­ndel einzusetze­n, sagte Bonetti, die in ihren Meditation­en über ihre persönlich­en Erfahrunge­n im Einsatz für Opfer des Menschenha­ndels berichtete. Zum Abschluss des Kreuzwegs gedachte der Papst der Migranten, die wegen „politische­n Kalküls“die Tore geschlosse­n vorfänden.

In seinem Gebet sprach der Heilige Vater auch von der Plage der Pädophilie und beklagte dabei das Leiden der Kinder, die in ihrer „Unschuld und Reinheit“verletzt werden. Der Pontifex sprach auch von der katholisch­en Kirche, die oft von inneren Spaltungen geplagt sei und von außen angegriffe­n werde. Die Zeremonie ist Teil der Osterfeier­lichkeiten in Rom und gilt als eine der schönsten Andachten im römischen Kirchenjah­r.

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APA/MEDICHINI Papst Franziskus am Karfreitag bei der Messe im Kolosseum in Rom. In der Osternacht entzündete er im Petersdom das Osterlicht

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