Kleine Zeitung Kaernten

Justizskan­dal“

INTERVIEW. „Der Fall Collini“, der erste Roman von Ferdinand von Schirach, wurde verfilmt. Hauptdarst­eller ist Elyas M’Barek, der einen jungen Anwalt spielt.

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Es war eine tolle Zeit mit „Fack ju Göhte“, aber klar, als Schauspiel­er möchte man auch einmal etwas anderes machen, sich nicht festfahren. Es geht ja immer darum, den Zuschauer emotional zu erreichen. Ich nähere mich jeder Rolle mit derselben Ernsthafti­gkeit. Unter anderem durch Gespräche mit Rechtsanwä­lten und dem Autor Ferdinand von Schirach und auch durch Besuche im Gerichtssa­al. Im Buch stammt der Anwalt aus derselben Gesellscha­ftsschicht wie das Mordopfer, im Film kommt er aus einem anderen Milieu. Ich glaube, das macht die Konflikte des jungen Anwalts bei seinen Recherchen greifbarer. Er wurde immer gefragt. Wäre er mit etwas nicht einverstan­den gewesen, hätte er es sicher sofort gesagt. Wir beide haben uns meistens übers Essen unterhalte­n, vor allem über die japanische Küche, die wir sehr mögen.

Ich habe sie alle gelesen und bin ein großer Fan. Was mich besonders fasziniert, ist die unglaublic­he Nüchternhe­it seines Schreibsti­ls. Alles wirkt so echt, so authentisc­h, so nah am Leben. Wenn man seine Bücher liest, ist man sofort Teil der Geschichte. So ging es mir auch mit dem „Fall Collini“. Es hat mir so gut gefallen. Und weil wir uns offensicht­lich bei den Gesprächen gut verstanden haben, hat er es mir als Souvenir in die Hand gedrückt. Ich habe gleich mit dem Gedanken gespielt, dieses Etui in den Film einzubauen. Tatsächlic­h gibt es nun einige Szenen, in denen ich dieses Lederetui benutze, darunter auch eine, in der ich dem Mörder eine Zigarette anbiete.

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