„Die Klima-Leichen sind noch im Keller“
In Kärnten sind noch 62.000 Ölkessel in Bestand. Der Sanierungsstau im Keller verheizt Klima und Betriebskosten. Doch getauscht wird eher das Auto als die Heizung.
Schön warm ist es in Österreich – auch im Winter: In der vergangenen Heizperiode legte der Heizverbrauch in Österreich erstmals seit acht Jahren wieder zu, und zwar um 3,7 Prozent. Am Wetter liegt das nur zum Teil. Der Großteil des Anstiegs dürfte auf das Konto der wachsenden Wohnflächen gehen und des gehobenen Behaglichkeits-Anspruches. Und der (Öl)-Heizungen.
sind mindestens 20 Jahre in Betrieb und damit veraltet. „600.000 Ölheizungsanlagen werden österreichweit in den nächsten Jahrzehnten zu erneuern sein“, sagt Martin Hagleitner, Vorstand der Austria Email AG und Sprecher der Interessensgemeinschaft SHL (Sanitär, Heizung, Lüftung), die wiederum einen Wirtschaftszweig mit 20.000 Mitarbeitern und 2,5 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr repräsentiert. Von vier Millionen Warmwasserbereitern in Österreich sind ein Viertel älter als zehn Jahre.
sind laut Hagleitner noch 62.000 Ölkessel in Bestand, in der Steiermark mehr als 100.000. Pro Haushalt werden im Jahr rund 3000 Liter getankt.
Trotz steigenden Umwelt-, Klima- und Kostenbewusstseins stehen die „Klima-Leichen“immer noch im Keller: Die Heizkesseltausch- bzw. -sanierungsrate liegt in Österreich unter einem Prozent. Dies, obwohl Heizung und Warmwasser für 85 Prozent des Energieverbrauchs in österreichischen Haushalten verantwortlich sind und hier einiges zu sparen wäre. Viel mehr als mit LED-Lampen oder abschaltbaren Steckdosenleisten. Und obwohl der „Raus aus dem Öl“-Bonus durch einen Beschluss des Nationalrates verlängert wurde.
wie viel Betriebskosten sie tatsächlich verheizen. Zwar ist Hagleitner Unternehmer, er spricht für sein eigenes Produkt. Aber seine Vergleichsbeispiele sitzen: Demnach kann der Tausch einer alten Ölheizung gegen eine moderne Heizwärmepum