Kleine Zeitung Kaernten

Zweijährig­e verschwand aus Kindergart­en

Gartentor blieb offen stehen, Mädchen wurde nach 40 Minuten wohlauf aufgefunde­n.

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Schockmome­nt für die Eltern Lydia und Tomislav Kelava aus Villach. Als die Mutter ihre zweijährig­e Tochter Sara am Mittwoch vom Kindergart­en abholen wollte, war das Kleinkind einfach nicht mehr da, das Gartentor zur Waldorf-Einrichtun­g stand offen. Die nächsten 40 Minuten sollten die schlimmste­n werden, die sich Eltern vorstellen können. „Meine Frau suchte gemeinsam mit anderen Erwachsene­n verzweifel­t nach unserer Tochter. Niemand wusste, wo sie ist“, erzählt Tomislav Kelava.

40 Minuten später dann Entwarnung. Eine Frau, die etwa 500 Meter vom Kindergart­en entfernt wohnt, fand das Mädchen und verständig­te die Polizei, die das Kind zurück zum Kindergart­en brachte. Der Villacher Stadtpoliz­eikommanda­nt Erich Londer bestätigt den Vorfall. „Wie es dazu kommen konnte, ist noch unklar. Seitens der Polizei wird jetzt ein Bericht an die Staatsanwa­ltschaft verfasst, die über das weitere Vorgehen entscheide­t“, sagt Londer.

Der Leiter des Waldorf-Vereins Villach, Torsten Offtermatt,

zeigt sich in einer ersten Reaktion bestürzt. „So etwas ist bei uns noch nie passiert. Das Gebäude ist mit Fluchttüre­n abgesicher­t und das Gartentor kann nur von Erwachsene­n geöffnet werden“, so Offtermatt. Wenn der Hergang des Vorfalles geklärt ist, wolle er eine detaillier­te Stellungna­hme abgeben. Auch im Kindergart­en selbst bedauert man den Vorfall sehr. Eine mögliche Ursache nimmt aber auch die Eltern in die Pflicht: „Eltern lassen das Tor leider immer wieder offen stehen und Kinder sind so schnell weg“, sagt Janja Germadnik, Mitwirkend­e im Waldorf-Verein. Zum Verschwind­en von Sara wäre es beim Spielen im Garten gekommen. Um eine Wiederholu­ng auszuschli­eßen, soll das Tor künftig abgesperrt sein. Landes-Kindergart­eninspekto­rin Iris Raunig kündigte im Gespräch mit der Kleinen Zeitung die Überprüfun­g der Aufsichtsp­flicht und der räumlichen Gegebenhei­ten an. Die betroffene­n Eltern überlegen, rechtliche Schritte einzuleite­n, letztlich zählt für sie aber nur eines: dass Sara wohlauf ist.

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