„Bald sind alle Seeliegenschaften privatisiert“
Die Entwirrung von Firmengeflechten im Land solle nicht auf Kosten der Lebensqualität gehen.
„Land entwirrt sein Firmengeflecht“, 26. 7.
Üblicherweise geht man davon aus, dass der Sinn von Entwirrungen bzw. Zusammenlegungen von Firmengeflechten eine Effizienzsteigerung ist. Hier scheinen ganz andere Motive dahinterzustehen. Ein Herzstück mit „strategischen Beteiligungen“wird geschaffen. Strategisch heißt hier wohl nur parteipolitisch und gewinnorientiert. Dieses „Herzstück“wird anscheinend weder von den normalerweise zu erwartenden Spareffekten aus der Zusammenlegung noch aus Steuergeldern finanziert, sondern mit der Lebensqualität der Bevölkerung.
Als geniale Lösung sieht Landesrat Gruber unter anderem den Verkauf von Seeliegenschaften, anstatt zum Beispiel an den Parteienförderungen zu sparen (bei uns pro Kopf circa zehn Mal so hoch wie in Deutschland) oder an Förderungen für teilweise hochrentable Betriebe und Mehrfachförderungen. So werden dann bald alle Seeliegenschaften privatisiert sein und über kurz oder lang auch verbaut werden. Spanien lässt grüßen.
Ing. Walter Polesnik, Rosegg
Das muss für alle gelten
Für uns Bürger ist sowieso unerklärbar, warum es solche verflochtenen Strukturen gibt, die zu Mehrfachbesetzungen in den Gremien führen, welche noch zusätzlich Aufsichtsräte brauchen. Das darf aber nicht nur für Kärnten, sondern muss für alle Bundesländer – auch Wien – gelten, denn durch die enormen Kosten der Führungsetagen und der Aufsichtsräte bleiben ja kaum mehr Gewinne übrig, welche aber für den Fortbestand der Betriebe ein Muss sind. Als Bürger fragt man sich auch, warum wir so viele Kontrollämter haben, welche aber entweder zu spät oder gar nicht Halt rufen, oder dürfen die das gar nicht?
Franz-Peter Jelly, Vorderberg
Bürgernahe Politik
Aufwecker „Alles für die Fisch(er)“, 31. 7. Nach mehr als zehn Jahren ist es der amtierenden Kärntner Landesregierung endlich gelungen, den rund 15.000 Fischern in Kärnten eine vernünftige Wetterschutz-Lösung zu bieten, die alle zufriedenstellt. Man sollte das nicht ins Lächerliche ziehen und die „Abschaffung von Landtagen“bzw. die „Verkleinerung der Landesregierung“zur Disposition stellen, weil der „Fisch am Kopf zu stinken beginnt“und damit alle Kärntner Fischer und Fischerinnen sowie die rund 40.000 Facebook-Interessierten, die diese jahrelange Debatte im Internet verfolgt haben, beleidigen. Die nun garantierte Rechtssicherheit für 15.000 Fischer ist kein „animalisches“Randthema der Politik und der Medien, sondern zeugt von Engagement und Verantwortungsbewusstsein seitens der zuständigen Politiker und Interessensvertreter. Das ist bürgernahe Politik!
Edi Blatnik, Kärntner Fischereivereinigung, Viktring
Gratwanderung
„Meine Mama war die beste Mutter der Welt“, 19. 7. Die mediale Berichterstattung über besonders schwere Fälle von Partnergewalt wird immer wieder davon begleitet, dass sich die Opfer der Medienwelt ausgesetzt fühlen. Der Fokus der Journalisten/Journalistinnen ist nicht die opfergerechte Berichterstattung, sondern die Informationsweitergabe in einer Weise, dass diese von möglichst vielen interessiert gelesen wird. Immer wieder kommt es so zu weiterem traumatischem Erleben der Betroffenen. Sie erfahren aus den Medien Details der Tat, bei denen man sich zu Recht fragt, wie diese dorthin gelangen konnten, ohne dass Daten aus Ermittlungskreisen weitergegeben wurden.
Die Gratwanderung zwischen gutem Journalismus und Opferschutz scheint für die Medien schwierig zu sein. Dass beides vereinbar ist, zeigt die Berichterstattung rund um den Mordprozess am 19. Juli in der Kleinen Zeitung. Statt Voyeurismus empathische Informationsweitergabe. Dies macht das Tatgeschehen nicht wieder gut. Es verringert nicht die Last der Angehörigen, einen geliebten Menschen auf diese Art verloren zu haben. Aber es kann das geschriebene Wort erträglicher machen. Danke dafür.
Mag. Roswitha Bucher,
Gewaltschutzzentrum Kärnten
Imageschaden
Laut Peter Gridling gibt es weiterhin internationale Zweifel am BVT. Eine grandiose Leistung von Türkis-Blau.
DI Johann-Klaus Hohenberg,
Wien