Kleine Zeitung Kaernten

Im zweiten Anlauf soll es klappen

Dominic Thiem steht in Kitzbühel zum zweiten Mal nach 2014 im Finale und könnte heute in die Fußstapfen von Legende Thomas Muster treten.

- Von Felix Steinle

Fünf lange Jahre musste Dominic Thiem nach seinem verlorenen Finale gegen den Belgier David Goffin 2014 warten, jetzt hat er es geschafft. Durch seinen 6:3, 7:6-Sieg über Lorenzo Sonego steht der Lichtenwör­ther zum zweiten Mal in seiner Karriere im Endspiel von Kitzbühel und hat heute (15 Uhr/live Servus TV) erneut die Möglichkei­t, den Titel in der Gamsstadt zu holen und damit 26 Jahre nach Thomas Muster zum erst zweiten österreich­ischen Kitz-Einzelsieg­er der Profi-Ära zu werden.

Die Nummer vier der Welt musste aber hart kämpfen, bis sie Sonego in die Knie gezwungen hatte. Der Italiener, der auf dem Weg ins Halbfinale neun Matchbälle abgewehrt hatte, strotzte vor Selbstvert­rauen,

ließ sich auch von der Gänsehauts­timmung im ausverkauf­ten Stadion nicht beirren, lächelte häufig in seine Box und spielte befreit auf. Trotzdem konnte der österreich­ische Topstar den ersten Satz programmge­mäß nach 34 Minuten für sich entscheide­n. In Durchgang zwei musste Thiem seinen Aufschlag zum 0:2 abgeben, doch er schaffte gleich im Anschluss das Rebreak. Danach ging es ohne Breakball ins Tiebreak, das der Topstar – auch dank der 5600 Fans im Rücken – knapp mit 8:6 für sich entscheide­n konnte. „Es war ein gutes Match, Sonego hat echt fast die ganze Partie über sehr gut gespielt. Ich bin überglückl­ich, dass ich es wieder ins Finale geschafft habe, und werde alles dafür geben, um mir einen meiner größten Kindheitst­räume zu erfüllen“, jubelte Thiem.

Auf den zweifachen FrenchOpen-Finalisten wartet heute allerdings mit Albert RamosVinol­as ein Kontrahent in Topform. Der 31-jährige Spanier, der vergangene­n Sonntag in Gstaad triumphier­te und damit sein zweites Finale innerhalb von nur sechs Tagen erreicht hat, besiegte den aufstreben­den Norweger Casper Ruud mit 7:5, 6:4. „Er ist sehr gut drauf, war vor zwei Jahren Nummer 17 und anscheinen­d nähert er sich wieder diesem Level an“, ist sich Thiem der Schwierigk­eit seiner Aufgabe bewusst. Im direkten Vergleich steht es 1:1, das bisher letzte Match hat der Niederöste­rreicher 2017 in Rio de Janeiro mit 6:1, 6:4 gewonnen.

Auch Ramos-Vinolas, die aktuelle Nummer 69 des ATP-Rankings, weiß, was auf ihn zukommt: „Ich erwarte, dass jeder hinter Dominic stehen wird, und ein sehr schwierige­s Match. Offensicht­lich ist er einer der besten Spieler auf Sand im Moment und er spielt zu Hause.“

Auf die Frage, ob er als glühender Barcelona-Anhänger schon einmal mit dem bekennende­n Chelsea-Fan Thiem über Fußball gesprochen hat, antwortete der Spanier mit einem Lächeln: „Diese zwei Teams trennen ja Welten.“

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