„Klarheit, Sorgfalt und Mut“
Dankbare Abschiedsworte für Johann Trummer.
Priester, Musiker, Medienleute – Hunderte Weggefährten begleiteten Johann Trummer, 43 Jahre für das Haus Styria aktiv, gestern in Graz-St. Leonhard auf seinem letzten Gang. Als „überreich“beschrieb Bruder Peter das Leben des gebürtigen Bruckers. Den Menschen würdigte Styria-Aufsichtsrat Friedrich Santner: „Ihm ist es um Gemeinschaft und Interessensausgleich gegangen, ohne das Wichtige aus den Augen zu verlieren.“Auch habe er „nie schneller geredet als gedacht“. Sein Mut habe der Styria moder
ne Strukturen gebracht. Und er habe auf Leistungen besonderer Menschen verwiesen, wie Josef von Gadolla, der 1945 Gotha vor Zerstörung bewahrt hatte; der Bürgermeister und ein Chor der thüringischen Stadt erwiesen Trummer die letzte Ehre.
Mut und Geradlinigkeit – beides habe Trummer von seinem Vater, einem Bestatter, mitbekommen, führte Pfarrer Markus Madl aus. Dieser hatte in der Nazi-Zeit ermordete Juden heimlich begraben, um sie vor dem Verscharren zu bewahren. Trummers Anliegen, das Evangelium zu leben, bezeugte auch Bischof Wilhelm Krautwaschl: „Glaube erweist sich im Alltag, im Kleinen.“Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer verlieh den Verstorbenen posthum das Goldene Ehrenzeichen des Landes mit Stern: „Er war einer, der immer geholfen hat.“So auch Studierenden aus Osteuropa, denen er viele Jahre Quartier und Unterricht gab.