Unfalltragödie
Eine Frontalkollision auf der vierspurigen Friesacher Straße schockt Kärnten. Vier Menschen starben. Unter den Toten ist ein Kind, ein weiteres wurde schwer verletzt.
Im Minutentakt gingen gestern gegen 13.30 Uhr über die Notrufnummern Meldungen ein, dass es auf der Friesacher Straße bei Mölbling zum Frontalzusammenstoß zweier Pkw gekommen sei. Sie lösten einen Großeinsatz für drei Feuerwehren, das Rote Kreuz, die Flugrettung und die Polizei aus.
Michael Obmann, praktischer Arzt in Hüttenberg, Notarzt und Feuerwehrmann bei der FF Treibach-Althofen, war einer der Ersten am Unfallort. Dort fand er fünf eingeklemmte und bewusstlose Personen vor. Der Mediziner spricht von einem „äußerst belastenden Einsatz“. „Es war sicher einer der schwersten Unfälle, zu denen ich je gerufen wurde“, sagt Obmann.
Den Rettungskräften gelang es binnen kurzer Zeit, den Lenker (48) eines Sˇkoda Superb aus St. Veit, den Lenker eines BMW3er-Cabrios (44) aus Friesach, dessen Lebensgefährtin (36), die Tochter (9) des Friesachers und den Sohn (13) aus den völlig deformierten Autos zu befreien. Für die beiden Lenker, die Beifahrerin, das neun Jahre alte Mädchen kam jede Hilfe zu spät. Der 13-Jährige wurde mit schweren Verletzungen vom Rettungshubschrauber RK1 ins Klinikum Klagenfurt geflogen.
Die Angehörigen der Unfallopfer und die eingesetzten Helfer wurden vom Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes betreut. Die Erhebungen zu Unfallhergang und Unfallursache führen die Beamten der Polizeiinspektion Treibach. Unter anderem wurde an der Unfallstelle umfangreiches Spurenmate
Das war einer der schwersten Unfälle, zu denen ich je gerufen wurde. Der
Einsatz war äußerst belastend.
Michael Obmann, Arzt und Feuerwehrmann
rial gesichert. Der 48-Jährige – war Richtung Friesach unterwegs – geriet laut Polizei aus ungeklärter Ursache in den Gegenverkehr. Dort streifte er den entgegenkommenden Pkw eines 50-jährigen Oberösterreichers. Dadurch kam der 48-Jährige ins Schleudern und prallte frontal gegen das entgegenkommende Cabriolet des Paares mit den Kindern. Polizei-Pressesprecherin Waltraud Dullnig: „Die Ermittlungen werden umfangreich fortgeführt.“Im Bergeund Aufräumeinsatz standen die Feuerwehren Althofen, Kappel am Krappfeld sowie Thalsdorf. In ausführlichen Nachbesprechungen gestern Abend haben die Helfer das Gesehene und Erlebte aufgearbeitet. Das soll helfen, weiter den unbezahlten Dienst am Nächsten ausführen zu können.
Im Bereich der Unfallstelle ist die Friesacher Straße vierspurig. Auch wenn es zum seit Jahren diskutierten Ausbau der Schnellstraße zwischen St. Veit und Klagenfurt kommen sollte: Auf der Friesacher Straße ist die Abgrenzung der zweispurigen Fahrbahnen durch eine Mittelabgrenzung nicht geplant.