Radanhänger wurde angefahren: zwei kleine Mädchen tot.
Auf schnurgerader Straße war ein Pkw in den Radanhänger gekracht, in dem die Schwestern saßen. Dieser wurde 15 Meter weit geschleudert.
Es müssen unvorstellbare Szenen gewesen sein, die sich am späten Sonntagabend auf einer Landstraße in Hausleiten (Bezirk Korneuburg, NÖ) abspielten. Eine verzweifelte, selbst schwer verletzte Mutter, die ihre Kinder noch zu retten versucht. Ein geschocktes Ehepaar, das die Tragödie vermutlich ausgelöst hat. Und zwei Kleinkinder, die zu unschuldigen Opfern werden.
„Die Mutter hat ihre Kinder noch aus dem zertrümmerten Radanhänger gehoben“, berichtet Polizeisprecher Walter Schwarzenecker vom Landespolizeikommando Niederösterreich. Ihr jüngstes Kind, ein Mädchen, das in wenigen Tagen zwei Jahre alt geworden wäre, hatte tödliche Verletzungen er
litten. Obwohl wenig später Rettung und Notarzthubschrauber bereits am Unfallort waren, starb das kleine Mädchen neben der Bundesstraße.
Die ältere vierjährige Schwester konnte vom Notarzt reanimiert werden. Sie wurde mit dem Rettungshubschrauber ins SMZ Ost nach Wien geflogen. Doch gestern Vormittag kam von dort die traurige Meldung: Auch das zweite Kind hat den Unfall nicht überlebt, es war noch in der Nacht seinen Verletzungen erlegen.
In einem Radanhänger, der an ihrem Elektrobike hing, hatte die 39-jährige Mutter aus Tulln ihre beiden Kinder und die zwei Chihuahuas der Familie transportiert – auch die Hunde kamen übrigens beim Unfall ums Leben. Gegen 20.50 Uhr war die Familie auf der B 19 durch Hausleiten unterwegs, auf der Heimfahrt bei einbrechender Dunkelheit. Dabei wurde der Anhänger von einem Pkw erfasst und durch die Wucht des Anpralls 15 Meter weit in einen Acker geschleudert. Der 60-jährige Fahrer aus Wien und seine Ehefrau blieben dabei unver
letzt, erlitten aber einen Schock. Alle Unfallbeteiligten mussten vom Kriseninterventionsteam betreut werden.
Beim Fahrer wurde ein Alkotest durchgeführt – „er ergab weniger als 0,1 Promille“, so die Polizei. Zur Klärung der Unfallursache wurden Anhänger und E-Bike, das wie ein Roller aussieht, aber ohne Anmeldung und ohne Helm mit bis zu 25 km/h gefahren werden darf, von der Staatsanwaltschaft Korneuburg beschlagnahmt. Es soll untersucht werden, ob der Anhänger vorschriftsmäßig beleuchtet war. Ermittelt werde wegen Verdachts der fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Körperverletzung, so die Staatsanwaltschaft gestern.