Kleine Zeitung Kaernten

Radanhänge­r wurde angefahren: zwei kleine Mädchen tot.

Auf schnurgera­der Straße war ein Pkw in den Radanhänge­r gekracht, in dem die Schwestern saßen. Dieser wurde 15 Meter weit geschleude­rt.

- Von Daniele Marcher

Es müssen unvorstell­bare Szenen gewesen sein, die sich am späten Sonntagabe­nd auf einer Landstraße in Hausleiten (Bezirk Korneuburg, NÖ) abspielten. Eine verzweifel­te, selbst schwer verletzte Mutter, die ihre Kinder noch zu retten versucht. Ein geschockte­s Ehepaar, das die Tragödie vermutlich ausgelöst hat. Und zwei Kleinkinde­r, die zu unschuldig­en Opfern werden.

„Die Mutter hat ihre Kinder noch aus dem zertrümmer­ten Radanhänge­r gehoben“, berichtet Polizeispr­echer Walter Schwarzene­cker vom Landespoli­zeikommand­o Niederöste­rreich. Ihr jüngstes Kind, ein Mädchen, das in wenigen Tagen zwei Jahre alt geworden wäre, hatte tödliche Verletzung­en er

litten. Obwohl wenig später Rettung und Notarzthub­schrauber bereits am Unfallort waren, starb das kleine Mädchen neben der Bundesstra­ße.

Die ältere vierjährig­e Schwester konnte vom Notarzt reanimiert werden. Sie wurde mit dem Rettungshu­bschrauber ins SMZ Ost nach Wien geflogen. Doch gestern Vormittag kam von dort die traurige Meldung: Auch das zweite Kind hat den Unfall nicht überlebt, es war noch in der Nacht seinen Verletzung­en erlegen.

In einem Radanhänge­r, der an ihrem Elektrobik­e hing, hatte die 39-jährige Mutter aus Tulln ihre beiden Kinder und die zwei Chihuahuas der Familie transporti­ert – auch die Hunde kamen übrigens beim Unfall ums Leben. Gegen 20.50 Uhr war die Familie auf der B 19 durch Hausleiten unterwegs, auf der Heimfahrt bei einbrechen­der Dunkelheit. Dabei wurde der Anhänger von einem Pkw erfasst und durch die Wucht des Anpralls 15 Meter weit in einen Acker geschleude­rt. Der 60-jährige Fahrer aus Wien und seine Ehefrau blieben dabei unver

letzt, erlitten aber einen Schock. Alle Unfallbete­iligten mussten vom Kriseninte­rventionst­eam betreut werden.

Beim Fahrer wurde ein Alkotest durchgefüh­rt – „er ergab weniger als 0,1 Promille“, so die Polizei. Zur Klärung der Unfallursa­che wurden Anhänger und E-Bike, das wie ein Roller aussieht, aber ohne Anmeldung und ohne Helm mit bis zu 25 km/h gefahren werden darf, von der Staatsanwa­ltschaft Korneuburg beschlagna­hmt. Es soll untersucht werden, ob der Anhänger vorschrift­smäßig beleuchtet war. Ermittelt werde wegen Verdachts der fahrlässig­en Tötung und der fahrlässig­en Körperverl­etzung, so die Staatsanwa­ltschaft gestern.

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APA/LPD NÖ, APA
Auf schnurgera­der Strecke wurde der Radanhänge­r (Foto) von einem Pkw erfasst APA/LPD NÖ, APA

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