Heroinmissbrauch: Heuer schon neunter Drogentoter
Junge Frau alarmierte Notarzt, weil ihr Freund (32) nach Suchtgiftkonsum „Probleme“hatte – er starb.
Vor Jahren war ein 32-jähriger Klagenfurter in einem Drogenersatzprogramm. Die Therapie schien gegriffen zu haben – bis zum 3. August. An diesem Tag griff die 22-jährige Freundin des Mannes zum Handy und wählte den Notruf. „Kommen Sie schnell, meinem Freund geht es nach dem Konsum von Heroin sehr schlecht“, soll die Frau gesagt haben. Minuten später war ein Notarzt
des Roten Kreuzes in der Wohnung. Mediziner und Sanitäter begannen sofort mit Wiederbelebungsversuchen – vergeblich. Der 32-Jährige starb.
Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt ordnete eine gerichtsmedizinische Obduktion an. Das Ergebnis: Tod durch Heroinkonsum. Gottlieb Schrittesser, Leiter der Suchtgiftgruppe beim Kriminaldienst des Stadtpolizeikommandos Klagenfurt: „Wir führen derzeit intensive Umfeldermittlungen, um herauszufinden, wer den Verstorbenen mit Heroin versorgt hat.“Die 22-Jährige hat nach bisherigen Erkenntnissen keinerlei Kontakte in die Drogenszene. Auch ihr Freund zeigte bis zur verhängnisvollen Nacht keinerlei Auffälligkeiten in seiner jüngeren Biografie. Der 32-Jährige ist heuer der bereits neunte Drogentote in Kärnten. Im Vorteam jahr gab es 20 Todesfälle wegen Suchtgiftmissbrauchs. In den letzten Jahren ist in Kärnten eine eklatante Steigerung von Drogenkonsumenten und Suchtgifttoten unübersehbar.
In der Vorwoche vermeldete die Polizei die Sprengung eines von Afrika aus mafiaartig organisierten Nigerianer-Drogennetzwerkes. 20 Verdächtige wurden verhaftet.