Vorwürfe „völlig haltlos“
Der Glücksspielkonzern wehrt sich gegen Vorwürfe, Opposition fordert Aufklärung auch von der ÖVP.
Der Glücksspielkonzern Novomatic weist alle Vorwürfe zurück, man habe als Anteilseigentümer der Casinos Austria (Casag) gegen die Zusage von Gegenleistungen einen Kandidaten der FPÖ für den Vorstand nominiert. „Die Novomatic ist bei der Casag Minderheitsaktionär mit lediglich 2 von 18 Aufsichtsräten, hat keinen Anspruch auf einen Vorstandsposten und kann daher auch keinen Vorstand alleine bestimmen“, heißt es in der Aussendung. An einer angeblich im Gegenzug zugestandenen Zulassung des kleinen
Glücksspiels in Wien sei die Novomatic wirtschaftlich nicht mehr interessiert.
Der Befehl für die Hausdurchsuchung am vergangenen Montag, aus dem Ö 1 am Mittwoch zitierte, umfasst zehn Seiten. Darin wird Johann Gudenus vorgeworfen, mit NovomaticVorstand Harald Neumann vereinbart zu haben, das Glücksspielunternehmen werde den FPÖ-Kandidaten Peter Sidlo unterstützen. Im Gegenzug würde die FPÖ die Novomatic wohlwollend unterstützen. Konkret ist von der Erteilung einer Casino-Lizenz in Wien die
Rede und von einer nationalen Online-Gaming-Lizenz. Gudenus habe versprochen, im Fall eines FPÖ-Wahlsieges in Wien das kleine Glücksspielgesetz, das die Installation von Automaten gestattet, wieder zu aktivieren. Die Vereinbarung soll zwischen Novomatic-Eigentümer Johann Graf und ExFinanzstaatssekretär Hubert Fuchs (FPÖ) am Rande einer Tagung in London abgeschlossen worden sein.
SPÖ, Neos und Grüne haben am Mittwoch Aufklärung auch von der ÖVP gefordert. SPÖ und Neos wollen auch die
Abberufung Sidlos.