Kleine Zeitung Kaernten

„Revolution bei Kraftstoff­en möglich“

Kay Kratky, Ex-Vorstandsc­hef der AUA, versucht sich an synthetisc­hem Treibstoff als Ersatz für Kerosin: aus CO2 und Gas, um CO2 und CO2-Zertifikat­e zu sparen.

- Von Adolf Winkler

Den Ex-Lufthansa-Manager Kay Kratky, der von Juni 2015 bis März 2019 als CEO die AUA führte, lässt die Fliegerei nicht los. Am Montag wird er auf dem Klagenfurt­er Flughafen als Berater dabei sein, wenn der private Mehrheitse­igentümer Lilihill Capital des Immobilien­investors Franz Peter Orasch Pläne für Messeund Hotelbau am Airport Klagenfurt lüftet. Kratkys Hauptengag­ement gilt seit dem AUAAbgang aber dem Ersatz von Kerosin. Mit dem deutschen Unternehme­n Caphenia will er aus CO2 und Erdgas synthetisc­hen Treibstoff herstellen.

Haben Sie auch schon Flugscham fürs Klima?

KAY KRATKY: Nein, ich fliege nur, wenn sich andere Möglichkei­ten schlecht darstellen lassen. Reisen in andere Länder dient außerdem der Völkervers­tändigung.

Die Klima- und Kostenprob­leme der Flugbranch­e wollen Sie mit dem Unternehme­n Caphenia lösen. Wie genau?

Wir verfolgen einen Technologi­epfad, der anders als andere Prozesse zur Herstellun­g von synthetisc­hen Kraftstoff­en auf CO2 und Erdgas oder Biogas als Ausgangsro­hstoffe setzt. Unser Verfahren mit einem Plasmareak­tor ist um ein Vielfaches günstiger als Elektrolys­e-Verfahren und ist auch bei der Möglichkei­t, große Mengen zu produziere­n, weitaus überlegen.

Wie hoch wäre die Kosteneins­parung gegenüber Kerosin?

Gegenüber herkömmlic­hem Kerosin wäre die Kraftstoff­produktion von Caphenia in Kanada etwa gleich teuer, in Deutschlan­d etwas teurer, auf Europa gerechnet bis zu 40 Prozent teurer.

Wo liegt da ein Kostenvort­eil?

Der Caphenia-Prozess benötigt wesentlich weniger (erneuerbar­e) Energie als andere PtLVerfahr­en, die über Elektrolys­e den Weg nehmen. Die Gesamteffi­zienz des Caphenia-Prozesses ist außerdem etwa doppelt so hoch wie bei anderen. Daher wird ein Caphenia-Produkt nur etwa ein Drittel bis ein Fünftel so teuer in der Produktion wie bei anderen Methoden.

An der CO2-Bilanz in der Atmosphäre ändert sich jedoch nichts.

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APA Kay Kratky: „In der Gesamtbila­nz auch weniger CO2“

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