Kleine Zeitung Kaernten

Entscheide­nde Woche für Italiens Zukunft

Regierungs­chef Conte vor dem Rücktritt? Erklärung am Dienstag.

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Die Spitze der in Italien seit 14 Monaten regierende­n FünfSterne-Bewegung hat sich gegen die Weiterführ­ung einer Regierung mit der rechten Lega ausgesproc­hen. Lega-Chef und Innenminis­ter Matteo Salvini sei kein glaubwürdi­ger Partner mehr, sagten Fünf-Sterne-Chef Luigi Di Maio und mehrere Spitzenpol­itiker der Partei. Die Fünf-Sterne-Bewegung, stärkste Einzelpart­ei im italienisc­hen Parlament, werde nach wie vor den parteilose­n Premier Giuseppe Conte unterstütz­en, gegen den die Lega am 9. August im Parlament einen Misstrauen­santrag eingereich­t hatte, verlautete es aus der Fünf-SterneBewe­gung, die am Sonntag mit

Beppe Grillo tagte. Conte wird am Dienstag dem Parlament über die Regierungs­krise berichten. Nicht ausgeschlo­ssen wird, dass er danach seinen Rücktritt einreichen wird, ohne sich dem Misstrauen­svotum zu unterziehe­n.

Nicht ausgeschlo­ssen wird auch, dass die Fünf-Sterne-Bewegung eine Übergangsr­egierung mit den Sozialdemo­kraten (PD – Partito Democratic­o) eingehen könnte, um Italien eine Neuwahl zu ersparen und einen Budgetentw­urf zu verabschie­den. Dagegen wehrt sich jedoch Salvini heftig. Er werde sich mit allen Mitteln gegen eine Übergangsr­egierung mit der PD-ParParteig­ründer

stemmen, erklärte der LegaChef auf Facebook. Lega und Fünf Sterne regieren seit Juni 2018 in einer Koalition. Zwischen den beiden Parteien war es zuletzt immer wieder zu Divergenze­n in der Umsetzung entscheide­nder Punkte des Regierungs­programms gekommen, vor allem in Sachen Autonomie, Justizrefo­rm, Migrations­und Sicherheit­spolitik. Der Streit hatte sich nach der EUParlamen­tswahl im Mai, aus der die Lega mit 34 Prozent als stärkste Einzelpart­ei hervorgega­ngen war, noch mehr zugespitzt. Die Fünf-Sterne-Bewegung hatte ihre Wählerstim­men gegenüber der Parlaments­wahl 2018 auf 17 Prozent halbiert.

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