Wiener Rebellenführer plant SPÖ-Wahlkampf
Wahlkampfleiter Christian Deutsch will Fokus auf Inhalte statt Interna.
Laut SPÖ siegt die Menschlichkeit – wenn man sie wählt. Das steht jedenfalls auf dem druckfrischen Wahlplakat mit Parteichefin Pamela RendiWagner, das vor der Parteizentrale in Wien enthüllt wurde. Und zwar von jenem Mann, bei dem die Wahlkampffäden zusammenlaufen – Christian Deutsch.
Bereits Anfang Juni hatte sich die Partei dazu entschieden, Deutsch zum Wahlkampfmanager zu machen. Eine Wahl mit Signalwirkung, gehört Deutsch doch zum Wiener Parteiflügel, der von manchen „Werner-FaymannFraktion“genannt wird. Mit RendiWagner ist er damit ausgerechnet für den Wahlkampf der Vertrauten von ExParteichef Christian Kern zuständig. In die Medien hatte es Deutsch auch Anfang 2017 geschafft – als Rädelsführer jener „Flächenbezirk-Rebellen“, die das Ende der Ära Michael Häupl eingeleitet und für Nachfolger Michael Ludwig, einen engen Vertrauten von Deutsch, den Weg ins Rathaus frei geschaufelt hatten. Deutsch war ab 2008 sechs Jahre lang Landesparteisekretär der SPÖ Wien, sein politischer Fokus lag auf den Bereichen Mieterschutz, Gesundheit und Wohnen.
Der ehemalige Landesparteisekretär gilt als sehr gut vernetzt und kann auch mit dem Boulevard, mit dem die SPÖ im letzten Wahlkampf so ihre Probleme hatte. Kurz nach seiner Wahl, als die SPÖ gerade mit einer Personaldebatte über Parteichefin Rendi-Wagner die Schlagzeilen dominiert hatte, gab Deutsch eine Parole aus, die deutlich war: „Es müssen alle an einem Strang ziehen, das ist klar. Aber ich sage immer: Wir müssen nicht nur alle an einem Strang ziehen, sondern auch in dieselbe Richtung.“